A142: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 37

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Vorteile haben könnt, steht Euch frei
als sie ist und da sie aus so ehrlichen
Agnes: Einen anderen hab ich nicht, gnä-
Augen blickt wird es ihr gewiss nicht
digster Herzog, diesen aber wag ich noch¬
Recht sein, wenn ich mit einer irrigen
mals auszusprechen, nicht um meines Gatten
Meinung von hier fortgehe.
Sicherheit willen, um die mir nicht
at bange
Agnes: Gnädigster Herzog - (stockt)
ist, da er sich zur Not auch selbst zu
Herzog: Das klang gar nicht übel. Aber
schützen wüssee, sondern um des Ver¬
urteil.
es war doch nur ein Anfang.
ten Tobias Klenk selber wille
Agnes: Zum Dank für die Gastfreundschaft
Herzog: Sollte Euch das Urteil
over. Th se
schenket dem Tobias Klenk die Freiheit
erfahren, zu hart oder gar unver
und erlasst ihm die Stockstreiche.
erscheinen?
Herzog: Ihr habt nicht nur eine liebli-
G.C.H.F.P
Agnes: Ich kenne nicht das Gesetz und
che Stimme, sondern Ihr seid auch eine
zweifle nicht, dass der Richter Adelbert
Euerm Gatten in Treue zugetane Frau.Aber
Wogelein, mein Mann, ihn (getreu nach d
ich gebe Euch mein fürstliches Wort, dass
Paragraphen wird behandelt haben; doch
Euer Gatte die Drohungen des Tobias Klerk
1i0
weiss ich auch, dass für grössere Verb
nicht zu fürchten hat, dass vielmehr für
chen, das er begangen, schon geri
seine völlige Sicherheit so gesorgt ist,
und für geringere grössere Strafen ver¬
als Ihr nur wünschen könnt (Somit dürfte
hängt worden sind. Ich weiss auch, so we-
dürfte der offenbare Anlass Eures Wun¬
nig ich von der Welt gesehen habe, dass
sch es aus dem Weg geräumt sein und ein
Schuldige der Gerechtigkeit entgegen, und
anderer, von dessen Erfüllung Ihr mehr
unschuldige leiden. Ich lehne mich nich