A142: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 104

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test seinen Blick sehen sollen, als ich das
Der Gehalt dort ist freilich besser.Und was
Urteil sprach. Ich will zuerst allein in die
heute Abend noch alles geschehen kann. (er
Residenz fahren. Ja...du bleibst hier zurück,
ruft) Katharina! Dass du heute keinen Men-
Agnes.Es müssen ja hier auch noch allerlei
schen mehr hereinlässt. Wohl verstanden! Wer
Angelegenheiten in Ordnung gebracht werden.
immer kommt, ich wäre ausgegangen. Ein Schuft,
Sollten wir nicht deinen Vater...Wie,wenn
der Tobias. Was meinst du,Agnes... ich war eben
man den Tobias wissen liesse,vielmehr glau-
ben machte, dass ich selbst seine Freiheit
daran es dir zu erzählen, als der Herzog kam.
Mein Urteil war gerecht. So ein Fürst hat’s
erwirkt, dass ich selbst beim Herzog für ihn
freilich leicht. Auch wenn er nicht bei
stimmen.
gebeten. Das müsste ihn doch milder
Nicht milde meine ich, aber zur Venunft müss-
Gericht gewesen wäre, hätte ich den Tobias
te er kommen. Du könntest wohl auch ein Wort
zu drei Monaten Herker verurteilt, gerade weil
er mein Freund war.. oder vielmehr, weil es
reden,Agnes. Ja, nun hast du deinen Herzog
gar im Hause gehabt. Nein, du sollst mir nicht
die Leute sagten, dass er mein Freund war.Bis
so bald in die Residenz nachkommen.Fr sah
morgen Früh hätte er ihn wohl noch im Arrest
dich recht sonderbar an.Das wäre nich
lassen können. Hast du mich wohl verstahden,
Katharina,wir wollen einpacken.Heute Nacht
Art,auf die ein redlicher Mann höh
ich
noch fahren wir in die Residenz. Nun, was
gen möchte.Nein,Agnes,da kennst d
schlecht, da blieb ich lieber ein armer Dorf
siehst du mich so an, gnes? Was hättest du
richter. Du bleibst hier „Agnes,Sonntags will
schon von einem Gatten, der zum Krüppel ge¬
ich dich besuchen. Ich werde auch viel zu tun
schlagen ist? Oder gar von einem toten Gattene,
Du kennst ihn nicht, den Tobias Klenk.Du hät-