A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 46

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voten.Wenn jedem Jägerburschen ein
Händen in das gefängnis von Karolsmarkt
Bolehmesser im Gürtel zu tragen ver
hatte schaffen lassen,wo er morgens dem
vrt
stattet ist,warum sollte ein Mann, der
Richter unter der Anklage der Wild-
an universitäten studiert, in Schlachten
dieberei vorzuführen sei. Adalbert
mitgekämpft,Ehrenhändel ausgefochten,
brachte das mit Bedeutung und Ernst
mag er auch durch die Ungunst der Zei-
vor, doch Agnes schien nicht sonderlich
ten jämmerlich heruntergekommen sein,
berührt, ja sie nehm die Sache eher hei¬
keine Waffe bei sich tragen dürfen?"
ter auf. „Wie seltsam, komisch beinahe“,
(Aber im Walde nächst Karolslust ist
sagte sie „dass du nun deinem alten
Mit ist mein unter bekant
Freund Tobias als Richter gegenüberste
es doch untersagt. „Das eben ist es.
Und wie sol ich ein Knad bericht
Diese Verordnung ist,wie so viele an-
hen und genötigt sein wirst eine Stra¬
dere, ein frecher Eingrifff in die Frei-
fe über ihn zu verhängen.“ „Hmhm,
heit der Bürger und da das Jagdrevier
machte Adalbert, „glaubst du?" „Du musst
(zu dieser Zeit) der allgemeinen Belasti-
doch wohl, auch wenn er dein Freund
gung eröffnet ist,ausser während der
ist. „Ob Freund oder nicht stehe
dahin. Ich urteile nach Recht und Ge-
Jagden,die erst am 15.Mai beginnen,
rechtigkeit und ich werde keine strafe
so kann niemand verhalten werden, vor
Eintritt in den Wald seine Waffe abzu-
verhängen, wo keine Schuld zu finden
ist.“ „Ist das Wildern nicht verboten?
legen.Dies für den Fall, dass dem Tobina
Klenk die Absicht des Wildern nicht
„Erstlich, ob er gewildert oder nicht,
ist nicht bemerk¬
steht nicht fest. Im Wald nächst Karols-
nachgewiesen werden konn###Sofern er aber
lust ist das Spazierengehen nicht ver-
G.C.H.F.T.
.H.