A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 97

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Wer dann ihn diese, d. A. de
den Tobias kannte, der würde noch in
dieser Nacht, selbst auf die Gefahr neu
er Gefangensetzung hin,wieder zurück¬
kehren,um sein Mütchen/an Adalbert zu
kühlen der ihn zum Kerker verurteilt
henl
hatte. Aber wenn er auch nicht zu¬
sich nicht
rückkam wenn er ihm irgendwo draussen
in einem andern / and begegnete,er wä¬
re ja nun sein/Leben lang vor der Bos
heit des verdämmten Gesellen nicht
mehr sicher, dem er als ein feiger Ver
räter erscheinen musste, jetzt umso
mehr, als doch der Herzog selbst (sein
Verbrechen so milde angesehen und) ihm
die Freiheit wiedergegeben hatte. Es
war toll, es war völlig, um den Verstand
zu verlieren Sie hatten sich alle ge¬
gen ihn verschworen.Der Herzog,Tobias
und Agnes. Sie schienen ihm alle ge-
ing in tenfl
heimnisvoll miteinander gegen ihn im
verh —
Bunde zu stehen. Und warum nur? Durchh wel¬
unflich.
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che Schuld war er in die Wirrnis ge-
raten, aus der es keinen Ausweg gab,
nicht einmal die Flacht1. Denn Flucht
war ja kein Zustand, der ewig dauern
konnte,er musste ja sein Basein wei-
terführen, in irgend einer Weise,er war
ein studierter,fast ein gelehrter wann,
beamteter Richter in Sigmaringen, Sie
ner des Herzogs. Was er jetzt tat,zu
tun willend war,war nicht nur einfach
Flucht,es w###r ein Verlassen seines
Postes, auf den ihn der Wille des frü
wet
heren Herzogs gestellt) „nd was ge¬
st ihr
schah denn mit dem Haus, das sein Ei-
gentum war? Wen liess er es denn zu
rück? Dem schamlosen Weßbsbild am
Ende, das ihm mit dem Herzog durchge
all the
gangen war [ Dem Kinde etwa, des sie
dem Herzog gebären wurde? Und alles
wurde nun zuneihte gegen die
Empörung über Agnes, das treulose
Weib. Und er sah sie vor sich, im Wa-