A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 104

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sich einen Wilddieb in der Nähe zu be-
trachten (oder einen Raufbold)? Ten Ty -
rannenfeind, den Aufrührer wollte er
w bye
sehen, den gefährlichen Verschwörer der
überall schon das Feuer schürt) über dem
ihm Bericht war erstattet worden und
der kleine hagere Mensch in dunkler Hof -
ein
tracht mit den Orden auf der Brust (der
du merle sur
gerade hinter den Herzog sass hatte mir
schon heute mrüh auf dem Weg zum Gericht
Lop. 4 alb...
aufgepasst,um mich wissen zu lassen, wenn
ich den auf mir lastenden Verdacht ab -
schütteln wollte; so sei die beste und
dringendste Gelegenheit hinzu, indem ich
den Tobias Klenk, dessen Umtriebe wohl
bekannt seian,in seiner ganzen Ge-
fährlichkeit enthüllen und zu der Stra-
fe verurteilen würde, die Hochverrätern
gebühre.“ E Was weisst du von meinen Um-
nicht
trieben?" - „Ich allerdings nichts,
ich weiss nur von deinem heillosen Ge-
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schwätz im Wirtshaus.Aber die Leute um
den Herzog und diser selbst scheinen
mehr zu wissen als ich,viel mehr, und
auf den Knieen solltest du das Glück
preisen, dass heute morgens ich auf dem
Richterstuhl sass und kein anderer.
„Du sprichst völlig wahnwitziges
zeug“,sagte Tobias. „Wer in aller Welt
kann mir etwas nachweisen. Was ich je
mals Uebles verbrochen haben mag, liegt
(weit) hinter mir und ist nicht hier im
Lande geschehen. Warum sollteder Herzog
auf mein Tür leich tol
mir den Galgen oder gar das Rad andro-
hen? - „Ich weiss von deinen Uebalta-
ten nichts, die du in fremden Landen
bverbrochen, du hast sie mir bis heute
wohlweislich verschweiegen, wenn auch al-
lerlei darüber gemunkelt wurde. Aber
Andere wissen auch mehr und es spannen sich
überall besonders von Hof zu Hof, von