A143: Die Frau des Richters. Novelle, Seite 116

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gen aufkommen, und die Welt es gera¬
deso gut merkt wie das Weib, wenn auch
nicht immer so geschwind, und sie
lassen es den unseligen entgelten,
ofch aufzugele
dass er versucht hat sie anzulügen.
(auf) Im übrigen hab ich Euch in Euerm
Amt als einen klügeren und gewitzte
ren Mann empfunden als in Euerer Ehe.
Und wenn Ihr erst ganz genau wisst,
ob Ihr ein wilder Aufrührer seid oder
ein getreuer Diener des Staats, der
Cesetze und Euers Herzogs,so würd
Euch bei Frage und Spruch kaumje ein
Irrum unterlaufen.
„Herzogliche Gnaden
was in the mind.
„Kein Wort.HerrRichter, es
würde Euch allzu schwer den rechten
Ton zu finden und das Hjohnlächeln
um Eueres
meines Freundes Tobias Lippen
möchte sich noch weiter verzerren, was
Euch erspart bleiben soll. Nun aber
13.1923.
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Nun das trifft sich gut, dass ich
gleich bei Euern Freunde auch Euch
finde. So hat er es wohl schon zur
Kenntnis gebracht, was ich mit Ech vor
habe."
Dem Adalbert schnürte es die Keh-
le zusammen, denn nichts anderes konnte
die Frage des Herzogs bedeuten, als
dies,ob Adalbert dem Tobias von des
besichlet zuvorgezt
Herzogs Absicht Mitteilung gemacht
ihn als Jäger in seine Dienste zu neh-
men. Tobias aber musste glauben, die
Frage des Herzogs spiele auf die stren
ge strafe an, die nach Adalberts Bericht
der Herzog dem Tobias zugedacht.Was
immer Adalberthätte sagen können,
enw.
aufs Neue und immer furchtbarer hätte
er sich verstrickt.Nichts anderes blieb
ihm übrig als unverzüglich alles zu be
kennen, was sich ja doch binnen kurzem
in Rede und Gegenrede von selbst er-