1
'̃̃:̃ :̃
lichkeit erfüllte, traf mich ein Blick aus ih-
ren Ausgen, der mir - gerade mir - sagen woll-
te: Ich weiss, dass Sie meinen Gatten nicht
gern haben, ich weiss, Sie bilden sich ein, er
hat mich nur meines Gelds wegen geheirathet,
ich weiss, Sie glauben, er betrügt mich und
ich leide,- aber Sie irren sich. Sehen Sie es
ein? - Und als meine Augen die ihren fragten,
antworteten diese noch eindringlicher: Ich
bitte Sie, sehen Sie es ein! - Und ich gehorch¬
te ihrem Blick. Und als ich das Fest verliess,
drückte ich ihr die Hand, und sie fühlte, dass
sie mich überzeugt hatte. - Wie lange ist das
jetzt her? Drei Jahre, denk' ich, Dann sprach
ich sie lange Zeit sehr wenig. Es kamen zwei
Winter, während deren ich wenig in Gesellschaft
ging. Das letzte Mal bin ich ihr vor einem hal-
ben Jahr begegnet - bei Ahlenbecks... Ja, ja,
derselbe, für dessen Landhaus in Hietzing
Samodeschi die Brunnenfigur der griechischen
Tänzerin gemacht hat, die Sie so sehr bewun¬
dern. Auch ich bewundere sie, trotzdem mir Da-
modeschi zuwider ist und trotzdem ich glaube,
dass nicht eigentlich er es ist, der die schö-
nen Sachen macht, die ihm zuweilen gelingen,
sondern irgend etwas Unbegreifliches, Glühen¬
des,- mehrthalben Dämonisches, das eigentlich
'̃̃:̃ :̃
lichkeit erfüllte, traf mich ein Blick aus ih-
ren Ausgen, der mir - gerade mir - sagen woll-
te: Ich weiss, dass Sie meinen Gatten nicht
gern haben, ich weiss, Sie bilden sich ein, er
hat mich nur meines Gelds wegen geheirathet,
ich weiss, Sie glauben, er betrügt mich und
ich leide,- aber Sie irren sich. Sehen Sie es
ein? - Und als meine Augen die ihren fragten,
antworteten diese noch eindringlicher: Ich
bitte Sie, sehen Sie es ein! - Und ich gehorch¬
te ihrem Blick. Und als ich das Fest verliess,
drückte ich ihr die Hand, und sie fühlte, dass
sie mich überzeugt hatte. - Wie lange ist das
jetzt her? Drei Jahre, denk' ich, Dann sprach
ich sie lange Zeit sehr wenig. Es kamen zwei
Winter, während deren ich wenig in Gesellschaft
ging. Das letzte Mal bin ich ihr vor einem hal-
ben Jahr begegnet - bei Ahlenbecks... Ja, ja,
derselbe, für dessen Landhaus in Hietzing
Samodeschi die Brunnenfigur der griechischen
Tänzerin gemacht hat, die Sie so sehr bewun¬
dern. Auch ich bewundere sie, trotzdem mir Da-
modeschi zuwider ist und trotzdem ich glaube,
dass nicht eigentlich er es ist, der die schö-
nen Sachen macht, die ihm zuweilen gelingen,
sondern irgend etwas Unbegreifliches, Glühen¬
des,- mehrthalben Dämonisches, das eigentlich