Pragmente eines modernen Jugendlebens.
Aueh jenes Abends er innere ich mich noch sehr deut-
lich, an dem ich meine Tagebücher verbrannte. Ein nichts-
sagender Herbsttag nahm gleichgiltigen Abschied von der
Erde; der gute Cyprian - sein Wesen dünkte mich damals
nicht weniger altmodisch als sein Name - war eben recht
verst mmt von mir geschieden. Er konnte den Mismut nicht
fassen, der in ein paar Versen, die ich flüchtig hinge-
worfen hatte, ein launisches Spiel trieb. Er nannte die
Gediehte lächerlich und mislungen. Und dass von Käthehen,
einem braven, schönen Mädchen, das mich treu liebte, in
ganz kühlem Tone äusserte, ihre stille, immer gleiche
Zärtlichkeit beginne mich zu langweilen, das fand er nun
gar unbegreiflich und herzlos.
So sass ich denn verträumt und einsam vor dem Kamin,
in dessen zuekenden Flammen ein gut Teil meines Lebens
gleichsam todessehnsüchtig verglühte. Auch zerstäubte
Rosen, zur Blütezeit von ihr gepflückt, trate Briefe von
ihrer Hand, Gedichte, die ich in hoffnungsreicheren Tagen
dem Liebehen geweiht, flatterten ins Feuer, warem dahin.
In der Nacht, die diesem Abend folgte, traf ich auf
einem Ralle mit ein paar lustigen Kameraden zusammen
Aueh jenes Abends er innere ich mich noch sehr deut-
lich, an dem ich meine Tagebücher verbrannte. Ein nichts-
sagender Herbsttag nahm gleichgiltigen Abschied von der
Erde; der gute Cyprian - sein Wesen dünkte mich damals
nicht weniger altmodisch als sein Name - war eben recht
verst mmt von mir geschieden. Er konnte den Mismut nicht
fassen, der in ein paar Versen, die ich flüchtig hinge-
worfen hatte, ein launisches Spiel trieb. Er nannte die
Gediehte lächerlich und mislungen. Und dass von Käthehen,
einem braven, schönen Mädchen, das mich treu liebte, in
ganz kühlem Tone äusserte, ihre stille, immer gleiche
Zärtlichkeit beginne mich zu langweilen, das fand er nun
gar unbegreiflich und herzlos.
So sass ich denn verträumt und einsam vor dem Kamin,
in dessen zuekenden Flammen ein gut Teil meines Lebens
gleichsam todessehnsüchtig verglühte. Auch zerstäubte
Rosen, zur Blütezeit von ihr gepflückt, trate Briefe von
ihrer Hand, Gedichte, die ich in hoffnungsreicheren Tagen
dem Liebehen geweiht, flatterten ins Feuer, warem dahin.
In der Nacht, die diesem Abend folgte, traf ich auf
einem Ralle mit ein paar lustigen Kameraden zusammen