A171: Spiel im Morgengrauen. Novelle, Seite 36

ein Laster“,behauptete Flegmann ernsthaft.
Man lachte, aber Wimmer hatte Lust die Be¬
merkung krumm zu nehmen. „Was bei Advokaten
vielleicht ein Laster sei, sei es darum
noch nicht bei Offizieren. Flegmann erklär-
te, dass man zugleich ein lasterhafter Mensch
und ein Ehrenmann sein könne, wofür zum
in deux
Beispiel Don Juan und viele seiner Art
glänzende Beispiele bedeuteten. Der Kon-
sul meinte, ein Laster sei das Spie l'nur,
wenn man seine Spielschulden nicht zahlen
stande u
- in is
be
könne. Da s sei eigentlich nicht vielbes¬
I have in a worke klan
ser als Betrug. Man schwieg dam ufgin.
(„Wisst's Ihr wen ich neulich gesehen ha-
be? “bemerkte Wili. „Bogner.“.-Diese Tatsa¬
che interessierte nicht weiter,da nur Wim-
mer ihn persönlich gekannt. „Hast du ihn
gesprochen?“ fragte er Wili. - „Nein“,er-
widerte dieser, es ist mir vorgekommen,er
hat weggeschaut.- Herr Elrief erschien
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in lichtem Ueberzieher mit einer Blume im
Knopfloch. „Den Ovationen entzogen?"
fragte Greising.-Ich bin im vierten Akt
nicht beschäftigt, erwiderte xxx
arretn
sachlich, und-streifte langsam seinen Hand¬
schuh herunter in der Art, wie er es vor
in ce home
hatte bei nächster Gelegenheft als Vicomte,
Graf, Marquis, Baron in irgald einer Novität
zu tun. Greising zündete sich eine Zigarre
an. „Wer g scheidter, du tätst nicht rau¬
mit.
chen“, sagte Tugut/. „Aber,Herr Regiments-
arzt, ich hab ja nix mehr im Hals“, sagte
Greising. -- (Willi hatte ein schlechtes
Gewissen und bemerkte zu Wimmer: „Ich
hätt ihn gern gesprochen den Bogner,es
muss ihm nicht gut gehen, nach seinam Aus-
sehen zu schliessen.“ Der Konsul, hatte
einige Flaschen Somlauer bestellt.Der Welt-
in and
ner schenkte ein, man trank sich gegensei-
tig zu.Wili sah auf die Uhr..O, ich muss
mich leider verabschieden.Um zehn fünf und-