A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 21

als solche von geringerem Rang erscheinen, und immer
mehr glaubte er das Verhältnis von Bruder zu Bruder nicht nur für
und wirten
sich als den xxx besten Gewinn seines Daseins, son-
dern auch im allgemeineren Sinne als das einzige von natürlich ge-
sicherter Beständigkeit zu erkennen; sicherer als das zu den El-
tern, die man allzu früh in Alter und Tod entschwinden sieht, fester
als das zu den Kindern, die man, wie Robert freilich für seine Person
niemals erfahren hatte, wenn nicht an andere Menschen, so doch an ih-
re eigene Jugend zu verlieren bestimmt ist; vor allem aber blieb es
aus dünkeln Seelenprincken erfolgend
immermarlet
lezeit frei von jenen Trübungen, die wolkenhaft über die Beziehun-
1e
gen zwischen Mann und Weib heraufzuziehen pflegen,
dunklen Seelengründen aufsteigend, so der trügerische Schimmer per-
um
sönlicher Gebundenheit ausgelöscht ist und der stuwefe Drang von
"
das Bevusstsein rettungsloser
Geschlecht zu Geschlocht und damit
Einsamkeit unerbittlich waltet.
des Bruders
So nahm Robert den brüderlichen Brief, der gerade heu-
te, am Tag seiner Abreise, anlangte,wie ein günstiges Vorzeichen ent-
gegen, und fühlte sich in seinen Hoffnungen für die Zukunft, in die
er nach einer unruhvollen Zeit wie in eine neue spoche seines Da-
betin wllte
seins eintret, wunderbar gestärkt.
waren fremd, kühl und fern gewor-
Die Sonne stand schon ziemlich hoch, als Robert fertig
gepackt hatte und sein Zimmer verliess. Es vor die Stunde,da die
meisten Gäste sich im Bad oder auf Spaziergängen befunden und es ge-
rade im näheren Umkreis des Hotels am stillsten war. Robert trat