A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 22

auf den breiten steinernen, weit ins Wasser laufenden Landungssteg,
an den gelehnt der kleine helle Dampfer, (das den Verkenn mit dem
Festland zu besorgen das seine Mittagsrast hielt, blickte zu den
wenigen, fast unbeweglichen, weissen, gelben zu rötlichen Segeln hin, sehen
die im Kanal erglänzten, und liess seine Augen endlich nordwärts einem
gleiten, wo die Enge, allmählich sich verbreiternd, das offene Meer
ahnen liess. Er nahm den Hut ab, um sich die Sonne gerade auf den
Scheitel brennen zu lassen, atmete tief mit gedf in eten Lippen, um den
Salzgeschmack auf der Zunge zu spüren, und freute sich der linden
Luft, die auf dieser südlichen Insel auch an solchen Spänoktoberta-
gen noch mit sommerliche Wärme zu schmeicheln pflegte. Allmählig
kam ihm das Gefühl, als wäre der Moment, den er eben durchlebte, in
Wirklichkeit längst vergangen, und er selbst, sowie er eben dasten d..
auf dem Landungssteg, den Hut in der Hand, mit geöffneten Lippen,
ein verschwimmendes Bild seiner eigenen Erinnerung. Er hätte ge-
wünscht, dieses Gefühl, das ihn keineswegs zum ersten Mal und durch-
aus nicht als ein unheimliches, sondern eher als sein erlösendes über-
kam, länger festhalten zu können; aber mit dem Wunsche selbst war es
auch geschwunden. Und nun war ihm, als hätte er mit der Gegenwart
sich entzweit; Himmel, Meer und Luft waren fremd, kühl und fern gewor-
I will be
den, und ein blühender Augenblick welkte dünftig dahin.reil ich täus-
dürfte
Robert verliess den Steg und beschritt einen der schmalen,
wenig begangenen Pfade, die unter Kiefern und steineichen, xxx zwi-
sehen wildwachsendem Gestrüpp, ins Innere der Insel führten. Dochung