A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 53

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ein Lob aus des Ministers eigenem Munde zu xxijk erringen, was ihm
nicht nur zur Befriedigung seines Ihrgeizes, sondern auch aus ir-
gend einem andern, ihm nicht gleich deutlich werdenden Anlass von
Wichtigkeit zu sein dünkte. Und nun entdeckte er zu einem Ver-
vor Entdeckungen
druss, dass jene törichte Angst auf dem Grunde seiner Seele immer
glick
auch
Worten
permneh du
noch weiter spielte, etwa so, als hätten kuch andere Leutean seinem
derselbenen der ihn selbst verbessern, unabhängig in ihm
Wahne mit Teil genommen, der nun unabhängig von seinem eigenen
meens freyennlicher börer Geert in andern Leuten sein gefetetscher Weil
Willen in jenen sein Wesen weitertreibe. Doch als er, um sich
andam
blickend, sich völlig unangefochten an einem nachmittägig beleiten
Tail der Ringsträsse unter vielen Menschen, ein harmloser Spazier-
gänger unter andern fand, zerfloss auch diese letzte Einbildung
in nichts. Unwillkürlich fiel sein Auge auf eine Frauengestalt,
Wellfrauen
die in einem ziemlich armseligen drapfarhenan Mantel, mit einer
schwarzen Rolle auf dem Schosse, auf einer Bank sass. Ihr Antlitz
afsiterieur
nicht wehr
war blass, kann jugendlich, fast vergrämt; jetzt lächelte sie auf-
kaum merklich, und sah gleich wieder vor sich hin, Robert
setzte seinen Weg fort, und blieb, von einem Landschaftsbild ange-
zogen, vor der Auslage eines Kunsthändlers stehen, als im Spiegel-
fenster jene Frauengestalt wieder erschien, gesenkten Blicks, eilig
vorüberschreitend. Robert wandte sich nach ihr um, sie ging wei-
ter, ohne seiner zu achten, beide Hände in die Taschen ihres Mantels
vergraben, aus deren einer die schwarze Rolle hervorragte. Ihr
Gang war aufrecht und etwas schleifend; der anliegende, zu enge
und zu lange Mantel verriet angenehme, nicht überschlanke Formen.
Robert folgte ihr und überlegte, was sie eigentlich sein mochte.