A20: Flucht in die Finsternis (Der Verfolgte, Wahnsinn), Seite 115

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sich aber bald und verschwand aus dem Kaffeehaus, ohne sich von
Robert verabschiedet zu haben. Dieser bereute jetzt seine Hof-
tigkeit umso mehr, als auch seine spielgenossen ihn mit einigem
Befremden betrachteten und sich durch Blicke zu verständigen
schienen. Er nahm sich zusammen, beteiligte sich weiter am Spiel
und als nach einer Stunde abgerechnet wurde, durfte er mit gutem
Grunde glauben, dass man seines früheren aufgeregten Wesens wie-
der vollkommen vergessen hatte. Immerhin konnte er sich im Nach-
hausgehen nicht darüber täuschen, dass er, der doch hergekommen
war, um sich eines Verbündeten zu versichern, jetzt womögl ich
noch einsamer und, was das Schlimmste war,verdächtiger dastand
ander
als vorher.
14.
Am nächsten Morgen begab er sich nicht ins Amt, sondern
unternahm einen spaziergang, der ihn in entlegene, zu dieser Jah-
reszeit, insbesondere an einem so trüben Nebeltage fast völlig
verlassene Fratergegenden führte. Niemand konnte ihn hier ver-
muten, er hatte das Gefühl vollkommener Sicherheit, von keiner
Seite drohte irgend welche Gefahr. Später saam er in einer wohl-
geheizten wirtsstube bei einem einfachen Mittagmahl und wurde
nun mit einigem Staunen inne, dass er im Laufe der eben verflos-
senen Stunden seiner Braut gar nicht gedacht hatte, und dass neiten
ausser jetzt, da er sich ihr Bild ins Gedächtnis rief, sie ihm
in wisser
nicht schay
wie die bedeutungsvollste Erscheinung seiner gegenwärtigen
Existenz, sondern dass sie in gla### verschwommenen Z###n. Linien,