A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 31

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(Kries)
33)
(1916)
Es wird sich darum handeln, dass unter den Millionen, die jetzt ihr Le-
ben für andere Ideale aufs Spiel setzen, so für nationalistische, abso-
lutistssche, kapitalistische, bestenfalls für die Verteidigung des Va-
terlands sich später einige Wenige finden, die gewillt sein werden, das
Leben für etwas, was sogar noch höher ist als die Verteiligung des
Vaterlandes, für die Befreiung der Menschheit aufs Spiel zu setzen.
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finden, so weit
G.H.F.P.
(19161)
(Krieg)
von Deutno
Die Motive alles Geschehens stecken tief in der menschlichen Natur. Was
wir gewöhnlich als Ursache anerkenne, sind beinahe immer Vorwände, die
ausgenützt werden. Kein Franzose würde einfach durch die Ueberzeugung,
dass Elsass eigentlich zu Frankreich gehört, kein Russe, durch die Ue-
berzeugung, dass Russland den Weg durch die Dardanellen frei haben muss,
kein Engländer durch die Erwägung, dass Deutschland ein gefährlicher
Handelskonkurrent - keiner von diesen würde unmittelbar durch diese
Erwägungen und Ueberzeugungen sich dazu verstehen, sich einen kleinen
Fingen abschneiden zu lassen, viel weniger sein Augenlicht, sein Leben,
sein Hab und Gut, das Leben seiner Kinder hinzuopfern. Gewissermassen
wird der Krieg als Abstraktum im Sinne einer Idee geführt. In eine in-
dividuelle Gefahr begibt sich der Einzelne stets nur aus individuellen
Motiven, aus Abenteurerlust. aus Ehrgeiz, allermeistens aber unter einen
gewissen Zwang und aus Herdentrieb.