A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 39

G.C.H.F.P.P:S
G.H.P.
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G.
(Kries)
März 1916)
die Schaffung einer solchen über- und zwischenstaatlichen Organisation
zur Voraussetzung haben, andererseits aber würde der Zusammenschluss
der vorerst getrennt in den einzelnen Staaten beratenden Elemente
in einem gewissen Moment automatisch erfolgen.
In der internationalen Sozialdemokratie waren diese xxxx Ten-
denzen schon vor diesem Kriege angedeutet. Im Allgemeinen ist ihr
sogenannten Versagen darauf zurückzuführen, dass bei dem heutigen
Stand der Dinge die Sozialdemekratie, ja die Demokratie überhaupt,
als Idee gegenüber der des Absolutismus kaum in ihren Anfängen be-
griffen ist. (Unter Demokratie ist keineswegs die Herrschaft des
Volkes zu verstehen, sondern eine Regierungsform zu Gunsten und im
Sinne des Volkes.)
Jene Organisation zu schaffen ist die Aufgabe und die Pflicht
aller Vernünftigen. Ich sage nicht aller Menschenfreunde. Man muss
noch kein Menschenfreund sein, um sich gegen zu empören, dass die
Schicksale von Millionen in die Hände einzelner, leider nur schein-
bar verantwortlicher Individuen gelegt sind. Es kommt darauf an,
sich in der Idee der Gerechtigtkeit, Vergleit Freiheit und Menschlich-
keit zu finden, die zusammengefasst wir jawohl als die der gött-
lichen Vernunft bezeichnen könnten.
Weltfrieden hat also in diesem Sinne mit Menschenliebe direkt
nicht das Geringste zu tun, Es genügt beinahe, dass jeder sich selbst,
daß er seine Angghörige, dass er sein Heimat (wir vermeiden hier
absichtlich das Wort Vaterland) liebe, um den Weltfrieden im höchsten
grade erstrebenswert zu finden.
Die Aussichten auf einen Erfolg der Weltfriedensides werden
sich natürlich umsomehr steigern, je weniger Arbeit und Kraft auf die