A230: Und einmal wird der Friede wieder kommen, Seite 59

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(Krieg)
(Oktober 1914)
währen - der letzte ist, den Kulsurvölker miteinander führen.
Denn Kulturvölker führen ihn, das wollen wir nicht vergessen.
Wenn auch auf dem Grund aller dieser Völkerseelen auf den einen mehr,
auf dem andern weniger, ein Bodensatz von xxx Harbarei oder zu-
mindest von Pöbelei ruht. Wenn auch im - leider nicht genügend fernen
Ostsen die Barbarei bis hart an die Stufen des Thrones brandet, ja
vielleicht dort grauenhafter valtet als in den sogenannten tieferen
Schichten. Und wenn wir auch bei unseren westlichen Nachbarn, noch
ehe der Krieg ausbrach und schon in seinen allerersten Anfüngen starr
vor Verwunderung und Empörung eine fessellose, ja absichtlich nicht
gebändigte von gewissenlosen Regierungsleuten aufgehetzte Menge an
wehrlosen Fremden, ja an jahrelangen Gastfreunden sich feig und er-
bärmlich vergehen sahen.
G.C.F.P.
Aber es scheint zweifellos, dass daran die Regierungselemente
G.H.F.P.P
eine viel grössere Schuld trifft, als die Bevölkerung selbst. Eine
gewisser Teil der Bevölkerung ist stets unter gewissen Bedingungen
bereit, die Elemente der Bestialität, Raubsucht und Tücke frei valten
zu lassen, und bei aller verhältnismässigen Gutmütigkeit der Oester-
reicher läge es durchaus nicht ausserhalb aller Möglichkeit, auch
sie entsprechenden Falls zu Akten der Brutalität und Grausamkeit an-
zueifern. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass a priori die Wiener
Plattenbrüder ein besseres Menschenmaterial darstellen, als die fran-
zösischen und belgischen Apachen. Hingegen halte ich es für sicher,
dass bei allem, was man sonst gegen die Verwaltung unseres Vaterlan-
des auf den Herzen haben mag, in Ernstfall alles getan würde, um die
sen Elemente der Volksseele nierzuhalten und einzudämmen.