B.S.
Votre avec
(Krieg)
(Oktober 1914)
Was aber könnten wir für den Frieden, zum mindesten im Sinne eines
künftigen X Friedenszustandes schon heute leisten? Heute, da noch
überall die Kämpfe toben, da ein Verkehr von Volk zu Volk so gut wie
unmöglich scheint, ja, solange selbst ein Versuch, eine solche Ver-
ständigung anzubahnen, wie ein unzeitgemässer Ruf nach Versöhnung, ja
beinahe wie ein Verrat am eigenen Vaterlande gelten könnte, in dessen
Interesse es liegt, die Kampfwut seiner Soldaten nicht auskühlen zu
lassen,- das ihr wildes Blut nicht mit dem abgestandenen Wasser senti-
mentaler Menschenliebe und Gerechtigkeit darf verdünnen lassen.
G.C.F.P.
G.H.F.P.
teblich war, weiss
Nun lassen wir denen, die hinausgezogen sind, unser
Vaterland zu verteidigen, ihren heilsamen und endlen Zorn, den wir mit
ihnen teilen und der sich ja immer wieder von selbst weiter entfacht,
wenn sie ihre Kameraden an ihrer Seite hinstürzen sehen. Ja, feuern
wir selbst, wir Daheimgebliebenen, sie durch Rufe der Bewunderung und
der Liebe an. Aber vergessen wir darüber nicht in der Tiefe unserer
Seele, dass auch die Feinde, gegen die sie kämpfen, Väternund Mütter,
Geschwister und Gattinnen und Kinder, dass sie, alle, ein Vaterland ha-
ben, dem sie, beinahe alle, mit dem festen Glauben an die Gerechtigkeit
seiner Sache dienen und dass auch diejenigen ihrem Vaterlande dienenn
müssen, die an der Gerechtigkeit seiner Sache zweifeln mögen. Denken
wir daran, dass unsere Feinde, die Gegner unserer Soldaten, von ihren
Regierungen, von ihren Fürsten ins Gefecht geschickt worden, dass sie
jedenfalls, ob nun gern oder ungern, verpflichtet, ja gewnungen sind, di
Waffen gegen uns zu führen, mit welcher Begeisterung sie sie auch fuhren
mögen,- und dass wir daher später, wenn der Krieg einmal zu Ende ist,
ein unserem Gefühl die Bürger eines Landes, das gegen uns in Waffen
stand, nicht ihre Taten dürfen vergelten lassen.
Votre avec
(Krieg)
(Oktober 1914)
Was aber könnten wir für den Frieden, zum mindesten im Sinne eines
künftigen X Friedenszustandes schon heute leisten? Heute, da noch
überall die Kämpfe toben, da ein Verkehr von Volk zu Volk so gut wie
unmöglich scheint, ja, solange selbst ein Versuch, eine solche Ver-
ständigung anzubahnen, wie ein unzeitgemässer Ruf nach Versöhnung, ja
beinahe wie ein Verrat am eigenen Vaterlande gelten könnte, in dessen
Interesse es liegt, die Kampfwut seiner Soldaten nicht auskühlen zu
lassen,- das ihr wildes Blut nicht mit dem abgestandenen Wasser senti-
mentaler Menschenliebe und Gerechtigkeit darf verdünnen lassen.
G.C.F.P.
G.H.F.P.
teblich war, weiss
Nun lassen wir denen, die hinausgezogen sind, unser
Vaterland zu verteidigen, ihren heilsamen und endlen Zorn, den wir mit
ihnen teilen und der sich ja immer wieder von selbst weiter entfacht,
wenn sie ihre Kameraden an ihrer Seite hinstürzen sehen. Ja, feuern
wir selbst, wir Daheimgebliebenen, sie durch Rufe der Bewunderung und
der Liebe an. Aber vergessen wir darüber nicht in der Tiefe unserer
Seele, dass auch die Feinde, gegen die sie kämpfen, Väternund Mütter,
Geschwister und Gattinnen und Kinder, dass sie, alle, ein Vaterland ha-
ben, dem sie, beinahe alle, mit dem festen Glauben an die Gerechtigkeit
seiner Sache dienen und dass auch diejenigen ihrem Vaterlande dienenn
müssen, die an der Gerechtigkeit seiner Sache zweifeln mögen. Denken
wir daran, dass unsere Feinde, die Gegner unserer Soldaten, von ihren
Regierungen, von ihren Fürsten ins Gefecht geschickt worden, dass sie
jedenfalls, ob nun gern oder ungern, verpflichtet, ja gewnungen sind, di
Waffen gegen uns zu führen, mit welcher Begeisterung sie sie auch fuhren
mögen,- und dass wir daher später, wenn der Krieg einmal zu Ende ist,
ein unserem Gefühl die Bürger eines Landes, das gegen uns in Waffen
stand, nicht ihre Taten dürfen vergelten lassen.