A229: Die Mörderin, Seite 18

Männerin.
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mir nur glauben. Ich w i 11, dass du glücklich wirst. Und
da ich es will - Wir sind ja noch jung, Elisa, wir haben noch
viel Zeit vor uns. Und ich, ich kann arbeiten.
Freilich kannst du arbeiten. Aber was hilft's uns? Die Andern
bei der Bahn, die arbeiten auch, rackern sich vielleicht noch
Elisa:
mehr und verdienen noch weniger. Es ist schon so auf der Welt
Jämmerlich! Und das Dümmste ist, dass du für Zwei zu sorgen
hast, dass du dich mit so einem Frauenzimmer herumschleppst...
wie -
Elisa!
Karl:
Mit so einer, die dir's nicht einmal dankt.
Wie kannst du mir danken? Ich hab dir doch nichts zu bieten.
Elisa:
Wofür sollst du mir danken, Elisa, die du so schön bist wie
Karl:
eine Prinzessin und existieren muss wie eine Arbeitersfrau, die
in Sammt und Seide gehen sollte und die sich mit dem abgetra-
genen Kleid behelfen muss, du, die Perlen und Diamanten
So hör doch auf! Du hast wieder einmal deinen Tag. Perlen und
Diamanten regnet’s nicht und auf der Strecke finden sich auch
Elisa:
keine. Also, wozu das Gerede. Komm, gehen wir (höhnisch)......
zum Diner.
(tritt ein) Wissen Sie schon, Zwei sind verhaftet.
Wirt:
Verhaftet? Zwei -? Man hat sie schon?
Karl:
Zwei von Ihren Arbeitern sind es, Herr Bengler.
Wirt:
Von meinen - Ist’s möglich? Welche?
Das weiss ich nicht. Der Portier vom Berghotel hat es mir te-
Karl:
lephoniert. Es war nicht deswegen, dass er telephonierte; es
Wirt: