A234: Über die Physiologie des Schaffens, Seite 5

10 7
G.C.H.F.P.
5)
(Kunst)
lichkeit der Treue aufzuschwingen,- dieser Gedanke wird nun mit
Bewusstsein und Willkür zur inneren Durchleuchtung des Ganzen ausge-
nützt.
Diese Figur, bei aller Förderung durch Ueberlegung und Intuition
entbehrt noch des wirklichen Lebens, bis durch einen Zufall - gerade
im Sommer der betreffenden Arbeit - dem Autor ein weibliches Individuum
in den Weg tritt, das in vieler Beziehung für die Figur lebendige Auf-
schlüsse gibt. In Gehaben, Physiognomie, Geste und Blick nähert sich
die Figur immer mehr dem lebendigen Individuum, wird dem Autor dadurch
immer verständlicher und hat damit endlich ihre Entwicklung zur Gestalt
beschlossen.