A236: Der junge Medardus. Dramatische Historie in einem Vorspiel und fünf Aufzügen (Altwiener Stück, Doppelselbstmord), Seite 79

Valus
Helene: Desolteux! - Dem Herzog von B###rz und seiner Begleitung
hat der Kaiser von Oesterreich selbst vor drei Jahren hier ein
iben
Asyl bewilligt. Man wird ums nicht daraus vertreiben.
vielleicht
Caillard: Das nicht - aber im Augenblick, da Napeleon vor der
Stadt steht, wird das Asyl für uns zu einer Mausefalle.
Assalagny: Die Gefahr scheint mir nicht gross. Bonaparte wird das
Valn
Asylrecht des Herzogs von Berry nicht antasten.
Helene: Warum sind Sie davon überzeugt, Doktor? -
Assalagny: Weil Bonaparte keine seiner Seelenkäfte auf unnützes
verschwendet. Nicht einmal seine Furcht...
Helene: Ich verstehe Sie nicht, Doktor.
Assalagny: Er hat vor ein paar Jahren einen englischen Juden nach
Warschau geschickt, um dem Grafen von Lille Geld anzubieten
für den endgiltigen Verzicht auf Frankreichs Krone. Beim Herzog
von Berry hat er nicht einmal das für notwendig gehalten.
Desolteux: Hat er diese Beleidigung nicht gewagt -!
Assalagny: Was würde Bonaparte nicht wagen!.. Er hat einfach, ge-
stehen wir uns es doch ein, die Ansprüche des Herzogs von Barry
niemals ernst genommen. Wird er es heute tun - da der Herzog
selbst zu unser aller tiefstem Schmerz alle seine Ansprüche...
Valn
alle seine Träume begraben xxx Der Herzog von Ranny ist so
verehrungswürdig als beklagenswert und es schiene mir ebenso
grausam als lächerlich auch nur den Gedanken einer Flucht vor
ihm laut werden zu lassen.
Helene (sieht ihn wortlos an und entfernt sich nach rechts).
Caillard: Sie sind in Ungnade gefallen, Dr. Assalagny.
Desolteux: Auch könnten Sie sich in der Annahme täuschen, dass der
Herzog seine Ansprüche aufgibt. Der Vierm### von Henry ist hier
weil sein Sohn nicht mehr lebt.
wohlberechtigte
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