A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 124

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wandte Iden festzustellen, gerade die es moeglich ist eine grosse Ähnlich
keit in den Figtren der ersten Schiffensperiode nachzuweisen. Eine der 3
Hauptgestalten, die in fast jedem Stuecke als sympathische, vermitteln-
de Erscheinung auftritt, ist der Arzt.Schon den hypnotisierenden Anato
kann man sich kaum anders als Arzt vorstellen, besonders wenn man weiss,
dass Schnitzler, selber Arzt, sich in jener zeit mit Hypnose und Augustich
ziemlich eifrig auch praktisch beschäftigt hat. Wie er mir breiflich mit-
teilte, hat er einenarbeit ueber die Behandlung deröphonie durch Hypnose
und Augustion veroeffentlicht.
Im uebrigen sei zu der prage der auftretenden Personen noch bemerkt, dass
in den frehfaktigen stuecken, die, wie schon gesagt, in die zweite peri-
ode fallen, ein groesserer Apparat in Bewegung gesetzt wird, als in den
stuecken der ersten Periode.
Ueber die Einheit des Orts ist nicht viel zu bemerken; es bleibt sich
wohl gleich ob ein Stueck im ersten Akt in Wien und im zweiten in einem
Vorort oder in der Naehe von Wien abspielt. Wichtiger ist schon die Be-
schaftigung mit der Einheit der Zeit. Hier zeigt die am Schlusse dieses
Kapitels ausgebreitete Tabelle denn Unterschiede im Zeitraum der Hand-
lung, die sich zwichen einer Stunde in den Einaktern und einem Jahr in dem
Fuenfakter“Der junge Medardus“ bewegen. Man bemerkt, wie sich der in den
ersten mehräktigen stuecken noch nach Tagenberechnete zeitraum in den
spaeteren stuecken auf Wochen, Monate und gar ein Jahr auswaechst.Eine
auffallende und beabsichtigte Ausnahme macht das fünfaktige Stueck" Der
Schleier der Beatrice", das sich in einer einzigen Nacht abwickelt. Ueber
die Zeitzwischenräume gibt uns der Dichter durch seine personen immer ge-