A240: Arbeiten über Schnitzler, Seite 153

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VI. Sprache.
Das wauptsächlichste ueber diesen weil meiner Untersuchung muss fuer
eine besondere Abhandlung aufgehoben werden. Es kann wohl ganz allgemein
gesagt werden, dass mit der Ausdehnung des Ruhnenapparates, mit dem wach-
sen des Stoffgebietes, eine vervollkommnung der pialogführung bedingt ist
und von Schnitzler auch erreicht wurde. Ferner darf gesagt werden, dass
Schnitzlers menschen im allgemeinen das in ihren kreisen geläufige, ziem-
lich dialectfreie Deutsch reden. Papieren, unnatürlich klingt eben das
Reflektierende.No die modernen naturalisten in solchen Fällen abgerisse-
ne, stammelnde oder lakonische Ausdruecke anwenden, wird Schnitzler weit-
schweifig und pathetisch.mie sprache ist dann konstruiert,wie die durch
sie ausgedrückte Idee, sie fällt aus dem Rahmen des bisher gesprochenen
Wortes und wirkt unmatürlich trotz ihrer Glaette und wohlgeformtheit.
Das Versmass kommt in den folgenden Stücken zur Anwendung:
In "Paracolsus" mit Blankvers, und Reim in den zwei letzten Strophen.
In der Traumszene des Einakters "Die Frau mit dem Dolch“, die in Blankvers
geschrieben ist.
Wechsel von Vers und Prosa weisen auf "Der Schlbier der Beatrice" (Blank-
vers) und der Einakter "Zum grossen Wurstel" (Knüdtelvers)
Einex Erklärung fuer die mit dem Wechsel von Vers und Prosa angestrebte
Absicht ist gerade so Abnig zu geben wie eine Feststellung der damit er-
zielten Wirkung. Sie in meinem Briefen auf diesen Punkt hinzielende Frage
ist von Schnitzler unbeantwortet gelassen worden. Weder Rang der Personen
noch Gennetsstimmung, noch Beziehung des Wortes auf die möch Gesamt,
wirkung einer Szone geben eine befriedigende Lossung. So spricht der Her=