AernuR schurzieR.
Bemerkungen mit Frafezeichen.
Rationalismus —
iel und wenig, groß und Klein, nah und ferng das sind höcher,
Jahrbuch
relative Begriffe, und eine durchaus sentimentale Naturberrachtung
muss
das man es nennen, wenn die Menschen, immer wieder anläßlich
besonders höher oder besonders niederer Tiffern in eine Art reli-
giöser Verzückung geraten. Denn es ist um nichts merkwürdigen,
xned
das das licht von gewissen Gestirnen her erst M Jahrtausenden
zu uns gelangt, daß ein halbes Gramm Uran erst nach fünfrausend
Millionen Jahren völlig zerfallen ist, daß in einem Kubikzentimeter
Meerwasser über eine Million Radiolarien enthalten sind und daß
der Ichthyosaurus schon vör zweihundert Millionen Jahren gelebt
hat, — um nichts merkwürdiger, als daß das Körpermaß des erwach-
senen Menschen fünf bis sechs Fuß beträgt, daß das Licht der Sonne
schon nach acht Minuten bei uns eintrifft, daß gewisse chemische
Stoffe sich innerhalb weniger Sekunden auflösen, daß der Anfang
des Menschengeschlechtes nur auf 30 bis 10.000 Jahre zurückgehr
usw. Daß überhaupt etwas ist, der Geist ebenso wie die Materie,
das Licht, der Äther, Entstehen, Blühen und Vergehen, Id as ist
das Wunder und gegenüber diesem ewigen Rätsel hat Staunen,
Ehrkurcht, ja, wenn man will/Glaube seinen Sinn: Zif f ern und
Maße, hohe wie niedere, sind nichts als ein unerläßliches Mittel
um
der Verständigung zwischen uns Menschen; Andacht aber vor den
Quantitäten, vor ungehever kleinen und ungeheuer großen
vernchrende
Zahlen, welches Maß immer in Zeit und Raum sie ausdrücken
mögen, ist nicht Frömmigkeit, sondern Götzendienst.
Mystik -2
Den Verlauf einer Infektionskrankheit im menschlichen Körper
dürfen wir uns vielleicht als die Geschichte eines Geschlechts von
Bazillen vorstellen Dein Entstehen, Blühen und Vergehen;
Geschichte so gut, wie die Geschichte des Menschengeschlechtes,
freilich in anderen Massen, aber doch der Idee nach das gleichen
Solch ein Bazillengeschlecht lebt im Blut, in der Lymphe, im
Gewebe eines menschlichen Individuums; dieser von unserem Stand-
punkt aus erkrankte Mensch ist ihre Landschaft, ihre Welt; und das
jene kleinsten Individuen unbewußt und absichtslos diese ihre Welt
zu vernichten streben und oft wirklich vernichten, ist Bedingung.
Wan
Notwendigkeit, Sinn ihres Daseins. (Wi weiß überder nicht ob
die einzelnen Individuen eines solchen Bazillengeschlechtessgeradeso
lodet
wie die menschlichen Individuen von höchst verschiedener Begabung
Bemerkungen mit Frafezeichen.
Rationalismus —
iel und wenig, groß und Klein, nah und ferng das sind höcher,
Jahrbuch
relative Begriffe, und eine durchaus sentimentale Naturberrachtung
muss
das man es nennen, wenn die Menschen, immer wieder anläßlich
besonders höher oder besonders niederer Tiffern in eine Art reli-
giöser Verzückung geraten. Denn es ist um nichts merkwürdigen,
xned
das das licht von gewissen Gestirnen her erst M Jahrtausenden
zu uns gelangt, daß ein halbes Gramm Uran erst nach fünfrausend
Millionen Jahren völlig zerfallen ist, daß in einem Kubikzentimeter
Meerwasser über eine Million Radiolarien enthalten sind und daß
der Ichthyosaurus schon vör zweihundert Millionen Jahren gelebt
hat, — um nichts merkwürdiger, als daß das Körpermaß des erwach-
senen Menschen fünf bis sechs Fuß beträgt, daß das Licht der Sonne
schon nach acht Minuten bei uns eintrifft, daß gewisse chemische
Stoffe sich innerhalb weniger Sekunden auflösen, daß der Anfang
des Menschengeschlechtes nur auf 30 bis 10.000 Jahre zurückgehr
usw. Daß überhaupt etwas ist, der Geist ebenso wie die Materie,
das Licht, der Äther, Entstehen, Blühen und Vergehen, Id as ist
das Wunder und gegenüber diesem ewigen Rätsel hat Staunen,
Ehrkurcht, ja, wenn man will/Glaube seinen Sinn: Zif f ern und
Maße, hohe wie niedere, sind nichts als ein unerläßliches Mittel
um
der Verständigung zwischen uns Menschen; Andacht aber vor den
Quantitäten, vor ungehever kleinen und ungeheuer großen
vernchrende
Zahlen, welches Maß immer in Zeit und Raum sie ausdrücken
mögen, ist nicht Frömmigkeit, sondern Götzendienst.
Mystik -2
Den Verlauf einer Infektionskrankheit im menschlichen Körper
dürfen wir uns vielleicht als die Geschichte eines Geschlechts von
Bazillen vorstellen Dein Entstehen, Blühen und Vergehen;
Geschichte so gut, wie die Geschichte des Menschengeschlechtes,
freilich in anderen Massen, aber doch der Idee nach das gleichen
Solch ein Bazillengeschlecht lebt im Blut, in der Lymphe, im
Gewebe eines menschlichen Individuums; dieser von unserem Stand-
punkt aus erkrankte Mensch ist ihre Landschaft, ihre Welt; und das
jene kleinsten Individuen unbewußt und absichtslos diese ihre Welt
zu vernichten streben und oft wirklich vernichten, ist Bedingung.
Wan
Notwendigkeit, Sinn ihres Daseins. (Wi weiß überder nicht ob
die einzelnen Individuen eines solchen Bazillengeschlechtessgeradeso
lodet
wie die menschlichen Individuen von höchst verschiedener Begabung