Leiselden
Bemerkungen aus dem "Buch der Sprüche und
Bedenken".
Manche Literaten lieben es sich in ihren Werken
stilietisch,andere geselischaftlich und manche
gar ethisch aufzuspielen. Rein Wunder,dass eie
sich von solchen Mühen in ihrem Privatleben
ümee gründlicher zu erhelen pflegen.

Was den Dilettanten früher - und in jedem Fall
untrüglicher - verrat ale die Schwächen seines
Talents,dae ist die Froblematik seines Menschen-
tume
Ein bdeer Menrch, der auf der Bühne einen gütigen,-
ein gelliger Geselle,der den Wehlvollenden,eine
Canaille, die die Tugend,ein Melancholiker,der den
Spaesmacher,ein Summkopf,der den überlegenen Geist
vertreftlich zu spielen vermag; - all dies sind
Schauepielertypen,denen wir gar nicht so selten
begegnen. Die wehrhaft groezen Menechendarsteller
scheinen aber diejenigen zu sein,die ihr ureigen-
stes Wesen,das ihnen selbst verborgen sein meg,
vielleicht gerade darum,weil er ihnen verborgen
iet,auf der Bühne unbewueet ine Satanische oder
Damenische zu steigern verstehen.
Arthur Schnitzler.