B8: Beer-Hofmann, Richard 8.1 Abschrift Arthur Schnitzler an BH, Seite 46

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Er appellirt an uns zusammen, die Summe ist 25 fl.
Ich hab ihm gleich 10 fl. geschickt, Darf ich ihm auch
für Sie was schicken? Auch an Hugo wandt ich mich
bereits. -
Gestern war ich beim „Pelikan.“ Dieses Blasswerden gu-
ter Stücke ist seltsam.- Heute geh ich zur Eröffnung
der Josefstadt.- gearbeitet hab ich noch immer gar
nichts; heute Nacht will ich anfangen. Glauben Sie? -
Das Datum der u. ist noch nicht festgestellt.
Den Hugo hab ich gestern begegnet, vorgestern ist er
zurückgekommen. Er sieht gut aus, "wettergebräunt"
Nach und nach wird man zu allen Worten Anführungszei-
chen machen müssen - das wird dann das Ende der Lite-
ratur sein.
Wie gehts Ihnen? Nächstens schreiben Sie mir einen
Brief statt einer Depesche; da werde ich weniger er-
schrecken und mich besser unterhalten. Ich wünsche
Ihnen weiter gute Laune, gutes Wetter, gute Stimmung
und lebhafte Empfindung Ihrer Freiheit und Ihres Le-
bens.
Herzliche Grüsse Ihr Arthur
(nach Gardone post restante)
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G 2
Wien, 23.9.96
Lieber Richard, nach Riva hab ich Ihnen nicht nur eins
Karte, sondern einen langern Brief geschrieben, den
Sie gef. reclamiren wollen. Schreiben Sie mir endlich
auch einmal wieder. Vorm Burgth. nichts neues.-
"Mourir“ erscheint bei Perreia in Paris (durch Ver¬
mittlung der Red. der Sem. Litt.) - Sie müssen es jetzt
da unten herrlich haben. Ich denke an den Gardasee
bei Gardone zurück wie an ein Meer. Seien Sie herzlich
gegrüsst! Ihr Arthur.
(nach Gardone)
1 ƒ
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