B8: Beer-Hofmann, Richard 8.1 Abschrift Arthur Schnitzler an BH, Seite 66

G.C.F.P.
G. G. A. M. Mg.
V.1.
-61-
, mir für 60 centimes gelassen - unaufgeschnitten!
(das Buch mein ich.)
Mit Ihr bin ich sehr zufrieden; sanft, lieb, ein
bischen rührend. Ich hab sie wahrscheinlich viel
lieber, als wenn ich sie lieb hätte.- Wir... na,
wir reden ja in Wien darüber.- Der Graf,dem Sie
die Empfehlung an Paul mitgegeben ist, losgelöst von
den Leuten, unter denen er noch einer der anständig-
sten ist, ein ganz widerliches Subjekt; verlogen
und verlottert. Moralschule Altenberg, Beobachtungs-
schule Bahr.
- Sie sitzt, während ich Ihnen schreibe, im Neben-
zimmer und liest eben die Szene zwischen dem Dich-
ter (Biebitz) und der Schauspielerin, die ich übri-
gens geändert habe, so dass man sagen kann: Biebitz
bleibt Bisbitz! - Aber sonst haben Sie hoffentlich
mehr gearbeitet als ich. Nach diesen zwei Dingen
sehn ich mich unbeschreiblich: nach dem Schreiben
und nach dem Bicycle! - Können Sie's endlich?
(Bicycle natürlich.)
Seien Sie herzlich gegrüsst. Ihr Arthur.
(w.o.)
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8
London, 29.5.97.
Mein lieber Richard, Ihren Brief hab ich noch in Pa-
ris bekommen.-Wie schätz ich Euch um dieses Elends
willen!" Aber es scheint wirklich, ich treffe Sie in
Wien nicht mehr an?- Möchte Mittwoch Abend oder
Donnerstag Früh anlangen. Ich wünschte eine Zeile
von Ihnen vorzufinden. Ja?- Nach Hause sehn ich
mich wenig; sehr nach ein bissel Ruh und Arbeit.
Herzlichen Gruss. Ihr Arthur,
*)Ist ja gar nicht wahr; in London hab ich ihn gefun-
den.
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( w.o.)