B30: Ehrenstein, Albert, Seite 47

einverstanden. Ich würde Sie nämlich, trotzdem Ihre
Micke oftmals von der Bühne her auf mich stark
gewirkt haben, ebensowenig einen Dramatiker nennen
Wie etwa Grillparzer oder irgend einen anderen
rösterreichischen Dichter. Ich würde sagen, Sie seien
im Grunde genommen ein Lyriker, ein Stimmungs¬
Dichter, der sich zur seiner Erreichung seiner Zwecke,
oft desldialoges, noch häusiger der epischen
Form bedient. „Der einsame Weg zum Beispiel
anderes
ist nichts als eine wunderschöne, dialectisierte
Novelle. In der ebenso wie in den ähnlichen Wahl¬
verwandtschaften (aber auch bei Hamer und den Budden¬
brooko) ein Aussterben der seiner organisierten
Amlebenbleiben
Individuen, ein Überleben der gangbareren
Tychen zu registrieren ist. Jene unerbittliche
Logik, jene unabwendbaren Resultate in¬
einanderwachsender Motive, zu denen Schake¬
dramatikern
speare kam, hat von deutschen Dichtern nicht einmal
Kleist; Hebbel und Schiller sind Dialektiker,
G.C.F.P.
Goetheist - ich weiß kein höheres Lob für Ihren
musikalischen, stets melodischen Stil - Lyriker.
Diejenigen Ihrer Werke, die auf den Einfall
Und Einhälle gestellt sind, wie die meisten
Threr Finakter und Dialoge, wüßte ich nicht zu
beschrechen. Mit Mathematik befasse ich mich
nicht gern, und wenn, so würde ich den "Reigen"
als Vertreter hinstellen und beklopfen. Behaupten
es gebräche der Composition an Vollständigkeit,
sei man schon Algebraiker genug, die
Prinzipien der Combination und Permutation
anzuwenden, hatte der Cirkus komplett sein
müssen, die dörfer Sodom und Homorrha
nicht außer Betracht bleiben dürfen.
Über die Vollkommenheit wieder, re¬
Fräsentiert durch den einsamen Weg, " großen
Wurstel, und „Schleier der Beatrice" (dessen
der unlogischen jentimentalern
Helden übrigens Altenburg nicht zum Selbstmord
bloß.
hatte schreiten lassen, weil die Vertreterin der
G.C.F.P.P