flacht bis zur Unkenntlichkeit, und jeder beleutende Augenblick
dieses Prozesses heisst nicht "der Befreiungskrieg", nicht
"die grosse Revolution", nicht "Königin Elisabeth" oder "Gari-
baldi", sondern er heisst "Goethe, Schlegel und Novalis, er
heisst Foscolo und Manzeni. Hierauf kommt es an.
ich bin in Böhmen geboren. Ich lasse mir nichts vorer-
zählen; der Prozes, der dort vor sich geht, ist der Prozess
einer inneren Consentration und Vergeistigung einer Gesellschaft
zur Polis, zum geistigen Staatsgebilde. Durch Auswanderung werden
sie nicht discentriert. Ich weise es : wenn ich in eine tschechische
Kolonie in Massassuchets oder Chio komme, sehe ich zuerst vier
Gebäude, die tschechische Schule, die tochechische Beseda, die
tschechische Sparkasse und die Kirche. Und alles blickt mit bei-
den Augen nach Prag. Während Polen überall verstreut und heimat-
los sind. Und der tschechische Process - er hatte schon Augen¬
blicke des Aufflackerne in die Realität hinein. Und wenn diese
Augenblicke "böhmische Brüder" und Jungmann heissen - so heisen
sie zugleich Hus und Smetena, ein Musiker, dessen Opern kaum vor
Mozarts Opern in den Schatten treten.
Ich brauche diese Betrachtungen nicht fortzusetzen. Ich
bin nicht Politiker, das Politische interessiert mich nicht - nur
das Geistige. Unter den Prager Tachechinnen ist nicht eine, die,
an passender Stelle des Gespräches, nicht bewiese, durch irgendeine
Bemerkung, dass geistige Processe, die Dostojesski oder Goethe,
oder Voltaire und Diderot heissen nicht irgendwie chemisch dem
geistigen Leben sich verbunen hätten, und mehr als eine unter
dieses Prozesses heisst nicht "der Befreiungskrieg", nicht
"die grosse Revolution", nicht "Königin Elisabeth" oder "Gari-
baldi", sondern er heisst "Goethe, Schlegel und Novalis, er
heisst Foscolo und Manzeni. Hierauf kommt es an.
ich bin in Böhmen geboren. Ich lasse mir nichts vorer-
zählen; der Prozes, der dort vor sich geht, ist der Prozess
einer inneren Consentration und Vergeistigung einer Gesellschaft
zur Polis, zum geistigen Staatsgebilde. Durch Auswanderung werden
sie nicht discentriert. Ich weise es : wenn ich in eine tschechische
Kolonie in Massassuchets oder Chio komme, sehe ich zuerst vier
Gebäude, die tschechische Schule, die tochechische Beseda, die
tschechische Sparkasse und die Kirche. Und alles blickt mit bei-
den Augen nach Prag. Während Polen überall verstreut und heimat-
los sind. Und der tschechische Process - er hatte schon Augen¬
blicke des Aufflackerne in die Realität hinein. Und wenn diese
Augenblicke "böhmische Brüder" und Jungmann heissen - so heisen
sie zugleich Hus und Smetena, ein Musiker, dessen Opern kaum vor
Mozarts Opern in den Schatten treten.
Ich brauche diese Betrachtungen nicht fortzusetzen. Ich
bin nicht Politiker, das Politische interessiert mich nicht - nur
das Geistige. Unter den Prager Tachechinnen ist nicht eine, die,
an passender Stelle des Gespräches, nicht bewiese, durch irgendeine
Bemerkung, dass geistige Processe, die Dostojesski oder Goethe,
oder Voltaire und Diderot heissen nicht irgendwie chemisch dem
geistigen Leben sich verbunen hätten, und mehr als eine unter