B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 149

II
14.8.02.
nen sympathischen Eindruck gemacht hat, freut mich für
ihn, mehr als für Sie; das Hjalmar-E,Wulhafte seines
Wesens und die Verwandtschaft mit Lautenburg zu erken-
nen wird Ihnen hoffentlich erspart bleiben. Aber Sie
meinen vielleicht, meine Collegen machten mir überhaupt
keinen sympathischen Eindruck? Gefehlt, mein Herr, ich
kann sowohl meinen Nachfolger P.L., wie Ihren Nachbar
in der Garnisonsgasse sympathisch finden: ist das kein
Gegenbewei s? -
Möge der Meilenstein 1904 Sie nicht dauernd
betrüben; ich wünsche in diesen 2 Jahren noch ein an-
genehmes Stück Weges mit Ihnen durchwandern zu können!
Herzlich
O.B.
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Monsieur de
Berlin, 25.8.1902.
Lieber Herr Schnitzler, Ihr Brief, der mich bei meiner
Ankunft in Berlin so freundlich begrüsste, hat mir
ziemlich viel Kopfnicken abgenötigt. Ich sage freudig
xx ja: zu Ihrer Absicht, mich beim Umzuge 1904 ev. zu
begleiten; zu dem schnellen Fortschreiten Ihrere neuen
Arbeit; zu den Feststellungen über die Nicht-Aehnlich-
keit vom „Schleier“ und M.V.,-von der ich nur wünsch-
te, Sie hätten sie früher gemacht, Sie wären dann wohl
weniger nervös gewesen. Auch dass Monna V. leichter zu
spielen ist, als der Schleier, stimmt, und ich hab es ja
schon selber ausgesprochen und deshalb gemeint: gelingt
uns das eine, so können wir uns besseren Muthes an das
andere machen,misslingt es uns, so wird es im Beider-
seitigen Interesse (übersehen Sie das doch nicht!) sein,
jetzt nicht an den „Schleier" zu gehen.Ich hoffe aber
sehr, dass es uns nicht misslingt, daß Sie selbst sich
die Vorstellung, nebst Paphaels Shakespeare, ansehen, und
dass wir dann das Weitere verabreden. Jetzt einen Termin