B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 322

Votre trèsse, jusqu'à l'aigre
30.9.96.
(30.9.96).
effekt handeln, so wäre ja dieser Widerwille zu berück-
Sie wis sein auch, wie sehr ich geneigt bin mich Ihrer
sichtigen-hier aber, wo das Erschossenwerden des Paul
Einsicht immer zu beugen(wenn Sie nicht gerade Strumpf-
der logische unddramatische Abschluss des ganzen
wirkerskinder beseitigen) und wis sen nicht minder,
Stückes ist, wäre es eine Unehrlichkeit, diesen nothwen-
dass ich alles eher bin als eigensinnig oder gar ver-
digen Abschluss hinter die Szene zu verlegen.Und noch
liebt in meine Einfälle - aber das sind nur ein paar
dazu eine, auf die selbst die geistig minder bemittel-
Gründe mehr, die Sie veranlassen müssen mir beizustim-
ten kämen.-Seien Sie, mein verehrter Herr Direktor, nur
men und mich nach meiner Facon selig werden oder durch-
ganz überzeugt, dass ich die mancherlei Fährlichkeiten,
fallen zu lassen.-
die für den Erfolg des Abends drohen, zu überschauen
Herzliche Grüsse von Ihrem treu ergebenen
vermag;aber es ist mir vollkommen unmöglich, aus ledig-
A.S.
lich äussern Gründen etwas gegen meine künstlerische
(Es folgen noch ein paar Aenderungen von geringer
Ueberzeugung zu thun.Die wirkliche Verantwortung
Bedeutung).
habe ja doch am Ende ich-und nochmals wiederhole ich,
dass, wenn das Stück nicht bereits vor dem gefährlichen
Schluss zu Grund gegangen ist,- der Schluss wird es
nicht auf die Dauer zu Grunde richten- und wenn mit Ne-
belhörnern gepfiffen wird.