B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 329

(22.11.97.)
einzufügen? Wenn Sie die Idee einer Neuaufnahme der
„Liebelei“ noch nicht aufgegeben haben, eventuell dazu?-
Es bleibt Ihnen unbenommen, über diesen Vorschlag wort-
los zur Tagesordnung überzugehen.
Zum Freiwerden des Johannes gratuliere ich bestens.
Ich fahre übermorgen Früh auf ein paar Tage nach Prag;
vorlesen und aufgeführt werden.
Seien Sie herzlich gegrüsst und erfreuen Sie mich
nach langer Zeit wieder einmal mit einer Zeile Ihrer
hochgeschätzten Hand. Grüssen Sie freundlichst auch
Hirschfeld,Kerr und andre.
Ihr treuer
A.S.
12. Wien, 4. Jänner 98.
Lieber Herr Direktor, in einigen Tagen werden Sie mein
Stück zugeschickt bekommen. Mit diesem verhält es sich
so. Burckhard, der nicht auf die letzte Abschrift warten
wollte, lies es sich neulich von mir aus dem Manuscript
vorlesen, und erklärte mir sofort nach dem Anhören, dass
er es noch im Jänner aufführen wolle und ersuchte mich,
der grössern Raschleit halber, die Sache gleich dem
Burgtheaterschreiber zu übergeben; ich bedang mir aus,
dass ich zugleicher Zeit zwei Abschriften erhalten
müsse, da ich das Stück dem Deutschen Theater zugleich
mit dem Burgtheater übergeben möchte. Dies wurde mir
zugesagt und so werde ich Ihnen wohl in wenigen Tagen
die Sache schicken können.
Am Tag nach Burckhard hab ich das Stück strengern
Richtern vorgelesen: Hofmannsthal,Beer-Hofmann, Salten,
Schwarzkopf - da hat sich mancherlei herausgestellt,
*) Ich schwöre Ihnen, dass Kaiser und Hex das schönste
von den drein ist!