B16: Brahm, Otto 1b Arthur Schnitzler an OB, Abschrift, Seite 397

(14.9.05.)
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bis zu dieser Stunde ist keiner an mich gelangt. Die
dass die Sache sich so gewendet hat.
Damit ist vorläufig für das andere Drana, (mit den ich
einzige offizielle Aeusserung, die ich erhielt war an
einem guten Ende höchst nah zu sein glaube) wie ich
Tag des Einlangens meines Manuscripts eine telegraphi-
auch telegraphisch schon erklärt habe, noch nichts ent-
sche Bitte, („vor Lectüre") ob nicht eventuell die Ent-
schieden. Ich brauch hier nicht nochmals zu wiederho-
scheidung hinauszuschieben sei, da es R. schmerzen wür-
len, was (ich spreche jetzt nur von der praktischen Sei-
de, auf eine Regieaufgabe verzichten zu müssen.. etc.
to der Reportoirbildung etc.) (nicht von meinen per-
etc.... (Wie ich Ihnen schon telegr., kennt er das
sönlichen Sympathien) für das andere Theater ev. spre-
andere Stück nicht). Schon damals war ich daran, die Kon.
chen könnte. Jedenfalls bitte ich Sie mir gelegentlich
zurückzuziehen- aber die leichten Missverständlich-
die 2 Akte zurückzuschicken, da gewisse kleine Aenderun-
keiten, die sich in der Correspondenz zwischen Ihnen
gen (die ich schon gemacht habe) in Hinblick auf den
und mir entwickelten, liessen mich zögern. Die offiziel-
3. Akt nothwendig geworden sind. Dann sende ich Ihnen
le Burgtheaterannahme drängte mich nun zu rascher
(vielleicht recht bald) das ganze, erlaube mir aber
Entscheidung (der ich ja wie Sie ahren innerlich längst
ausdrücklich zu betonen, dass ich es vorläufig nur dem
zugeneigt war - da nur die Sorma in diesem Fall mich
hintüberlockte). So telegraphierte ich Ihnen denn, um
Freunde, nicht dem Direktor vorlege.
Was Ihr Vertragsverhältnis zu H. anbelangt, so würde
nicht, anlässlich der Burgtheaterannahme plötzlich
ich mir nie erlaubt haben davon zu sprechen, wenn Sie
eine zu neuen Dilemmen Anlass gebende Depesche Rein-
nicht selbst das Thema anrissen. Es trägt aber gewiss
hardts zu bekommen, und freu mich (trotz Sorma) sehr,