B89ab: Salten, Felix, Seite 327

M. I.
7.
Ihren "Beifall" gehabt. Nicht, dass ich etwas gegen Hauptmann
zu sagen wagte,beanstanden Ste.. behüte I Sie debattieren nicht
mit mir über Hauptmann. Sie machen es viel geschickter: Sie
sprechen über mich. Weil Sie gegen meine künstlerischen Argumente
unfähig sind etwas vorzubringen, muss ich es sein, meine ganze
Person, wogegen Sie sich wenden. Hier können sie sich die Argu¬
mente sparen, (meinen Sie), und beweislos den Schreiber beschim¬
pfen, da gegen das Geschriebene nicht gut anzukämpfen ist. Gelingi
es nur, den menschlichen Wert des Krit!kers zu vernichten### dann
ist auch seine Kritik entwertet und kann aus der Hauptmann-Debat
te ohne weiteres ausgeschaltet werden.
Sie verfahren dabei wirklich sehr schlau, gebrauchen
„jeine“ Worte und Wendungen, nahmen einen “höheren“ Standpunkt
ein, damit der meinige tiefer erscheine. Sie geben sich eine edle
Haltung, indem Sie eine kerzengebade Sache auf eine pfäffische
Weise verdrehen. Sie sind salbungsvoll, gerecht und fromm, damit
G.C.H.F.P.
Sie Recht behalten und ich im Unrecht bleibe.
Wenn einer von uns beiden der Politisierende gewesen ist
dann sind Sie das, mein lieber Herr Heimann! Und es wäre mir nicht
schver, jetzt die Offenstve zu ergreifen, und Ihnen zu beweisen,
rechner
dass Sie lange schon, immer
Ihnen Punkt für Punkt nachzu
und überall politisierende Kleinliteratur und literarische Politik
betreiben und betrieben haben. Denn jetzt ist mir doch über viele
Dinge, besonders aber über dieses unverantwortliche, behutsam
rückversicherte Predigertum ein Licht aufgegangen. xxx nicht
Sie haben die Sache mit mir sehr klug angefangen, aber
es war doch recht töricht von Ihnen, gar so klug sein zu wollen.
Sie haben mich für gutmütig gehalten und damit nicht schlecht ge-