B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 38

schade, dass Sie Ihrem freundlichen Telegramm
nicht gleich die Ursache Ihrer Befürwortung an-
unfacht
et Sache wesenterez
Aus halte
geführt haben. xxx In seinem Telegramm an mich
irgendwelcke
hat nämlich Helmer keineswegs seinen Bedenken
Ausdruck gegeben, sondern es heisst darin; „Kann
Fliederbusch glänzend besetzen, bitte um Herab-
setzung etc. – Wenn Helmer in seinem Brief an
sie bemerkt, er habe das (die Ermässigung der
Garantiesumme) für die Pflege der Schnitzleri.
sehen stücke wirklich verdient, so darf ich da-
vielleicht
rauf xxx erwidern, dass ich sein Theater ebenso
gepflegt habe wie er meine stücke,womit die
gegenseitige Dankesrechnung wohl zum mindesten
ausgeglichen erscheint. Und wenn Sie,verehrter
Herr Greiner, sagen, dass Helmer durch Zeiss in
einen gesteigerten Existenzkampf hineingezogen
wurde, so dürfte der neue Direktor des Schau¬
spielhauses auch seinerseits und vielleicht mit
G.C.F.P.
noch grösserem Rechte auf die Schwierigkeit
seines Existenzkampfes hinweisen; wenn auch
meiner Ansicht nach diese Auffassung auf beiden
prence
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Seiten mir allzu tragisch schiene, wo es sich am
Ende um nichts Anderes handelt, als um die auch
vom künstlerischen Standpunkt willkommen zu heis-
sende Konkurrenz zwischen zwei Theatern ineiner
der grössten Städte Deutschlands. Und um nun
wieder auf unseren speziellen Fall zurückzu-
kommen; Seit seinem Direktiensantritt, vielmehr
schon Monate vorher, hat Geheinrat Zeiss sich
brieflich und telegraphisch um ein neues stück
von mir bemüht. Bei meinem mangelnden Finblick
in das interne Frankfurter Theatergetriebe war
mir die Entscheidung diesmal besonders schwer.
Meine Anfrage an Herrn Fischer, den ich um einen
Rat ersuchte, blieb unbeantwortet. Endlich ent-
vos allem
schloss ich mich, natürlich mit pücksichht auf
meine bisherigen Beziehungen zum Neuen Theater
diesem auch den „Fliederbusch“ zu überlassen.
ohne das Schauspielhaus auch nur in eine Konkur¬
renz treten zu lassen. Als ich diesen entschluss
- natürlich noch vor Absehluss Ihres Vertrages