B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 195

ich gar nicht gedacht. Hier sind Sie mit Ihren
sprüchen völlig im Recht. Ich werde das noch in
persönlicher Aussprache mit Frl. Herz in Ordnung brin
gen.
Ueber die Copyright-Angslegenheiten hoffe ich bald
nähere Aufklärungen zu erhalten.
Sie haben mir leider keine nähere-faresse von
Herrn S.Fisc er mitgeteilt,ich habe ihm heute aufs
Geratewohl nach Berchtesgaden Salzberg geschrieben.
Ich fahre in wenigen Tagen nach Salzburg und hoffe
sehr Herrn Fischer bei dieser Gelegenheit sprechen
zu konnen.
Die paar Bücher, um die ich Sie bat,sind bisher nicht
eingetroffen. Nun bitte ich sie nicht mehr abzusen
sen oder, vonn meine Karte verapatet an elangtsein
sein sollte,sie an folgende Adresse zu schicken
Frau Bertha Breves — CopYn Anton Bujcketraat 95,
Haag. Das ist eine holländische Schauspielerin, die
bereits in einigen meiner Stücke gespielt hat,rie
es scheint, in ihrer Direktion einigen Einfluss
besitzt und mir für manche meiner Rollen sehr geeig
net schein. Einen Brief an die Generaldirektion
Hotterlege ich zu ihrer Orientierung bei.
Ebenso eine Notiz über offenbar unautorisierte
Reigenaufzuhrungen". Bitte insbesondere auf Vorlesun-
gen und dergleichen Acht zu haben.
ie "nfrage eines Herrn Dir.Bruno Turschmann
der eine Reigen-Tournoe veranotalten will, mit 2
Herren und 2 Damen in rezitatorisch prämatischer
Art und sich auch schon an Sie gewendet zu haben
scheint,bescheide ich natürlich abschlägig,
Hochachtungsvoll
Forchée
Dr.Arthur Schnitzler
Wien XVIII.Sternwartestr.71.
2.8.1921.
Lieber Freund.
L. Ich lege die Abschrift eines Briefes an
die Geschäftsstelle der Deutschen Erzähler bei, damit
Sie bezuglich dieser Angelegenheit im Laufenden blei-
ben.
2. Der "Reigen ist in Deutschland tatsächlich
noch sozusagen verboten, d.h. er wird immer wieder da
und dort beschlagnahmt. Mir sind diese Rechtsverhält
nisse ganz unkiäf. Ein oder gar einige Prozesse sind
im Gang; Auch über alle diese Dinge wird Sie Herr Harz
am besten aufklären.
Ich hatte Gelegenheit von Präsidenten
der holländischen Schauspielvereinigung,Herrn Arnoldi,
kennen xxx lernen. Seine Mitteilungen veranlassen mich
Sie zu bitten sich gelegentlich bei Ihrem holländischen
Vertreter über die Tantiemensätze der holländischen
Theater zu informieren und insbesondere wegen Auffih
rungen der Liebelei.. schon in früheren Jahren! zu
erkundigen.
4. Das Deutsche Theater, Direktor Rosen,schreibt
mir, dass es mit Kopenhagen Prozess Tuhrt wegen der
Grossen Szene, dass es aber die fällige Summe jeden
falls vor Ausgang des Prozesses an Sie abführen wird.
5. An Hollam habe ich geschrieben, er möge den
Vertrag über das Weite Land mit mir persönlich schlies
sen. Vor nahezu vier wohnten hat er von mir den
Anatol erworben, noch habe ich nicht den Vertrag.
noch nicht den Vorschussin Händen. Ich habe auch für
Weites Land Vorschuss verlangt und erkläre meine Ver
bindlichkeiten sowohl für Weites Land als für Anatol
gelöst, wenn die Angelegenheiten nicht bis spätestens
15. August geordnet sind. Es scheint dort eine etwas
schlamperte Wirtschaft zu sein. Aus Breslau habe ich
einen Brief, in dem oich das Lobetheater recht sehr
beklagt, das Ihr Verlag für Treslau das "Weite Land"
den Gebrüder Rotters gegeben habe, es sei wie übrigens