B121: Fischer, Salomo_1916–1923 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 252

1
steller selbst bei vorheriger Bezahlung auf xxx
tuierung vergeblich warten mussten, so ist hiefür
Ihr und des Herrn Greiss Misstrauen gegenüber ein¬
zelnen portimentern und Buchhändler, die sich
vielverlangte Werke zum Teil auch auf Vorrat an-
schaffen mochten, keine ganz ausreichende Entschul¬
digung. Ich glaube, die Schädigung des Autors ist
eine weit geringere, wenn der Buchhändler an
seinen (des Autors) Werken gelegentlich einmal
etwas zu viel verdient, als wenn er sie, damit dies
um Gotteswillen nicht geschehe. überhaupt nicht ge-
liefert erhält. Ihre Gesicht, lieber Freund, und
Herrn Greiss Korrektheit in allen Ehren; ich
bleibe bei der Ansicht, dass alle Beteiligten auch
der Verlag Fischer selbst, bei einer etwas grösse-
ren Weitherzigkeit besser fahren würde.
Vielen Pank für Ihre freundliche Antwort
bezüglich Herrn Glücksmann. Wie hoch würde sich
also in diesem Falle der Preis eines Exemplars
Gesammtausgabe für ihn belaufen? Ferner was für
differenz wäre zu bezahlen, wenn Fräulein Löwen-
stamm die Ergänzungsbände auch in Halbleder gelie-
fert erhielte, falls solche überhaupt auf Lager
sind?
Herzlich grüssend
Ihr
Herrn 3.Fischer,Verlag.
Berlin.
16.3.1923.
P.S.
Sehr verehrter Herr Greiner.
Wenn sie freundlichst meine Briefe
nachlesen wollen, so werden Sie finden, dass ich
mit keiner Stelle in Amerika korxxxandixxxx
wegen „Weiten Land“ korrespondiere und dass ich
thuen langst mitgeteilt habe. wer sich in dieser
Sache an mich gewandt habe. Es war das Foreign
Dress Service, das sich, wie mir scheint, von
C. S.
Berlin aus mit mir in Verbindung setzte und dem
ich sofort mitteilte, dass das „Weite Land“ ver-
geben sei, resp. dass eine noch nicht abgelaufene
Option dafür bestehe. Es fand sich dann der Wie-
ner vertreter des Foreign Press Service persön-
lich bei mir ein, dem ich gleichfalls sagte, dass
ichx über das Welte Land für Amerika bis auf
Weiteres verfügt sei. Wenn ich mich recht erinne
re nannte ich in beiden Fällen auch den Namen des
Herrn Wottitzky. Ich schrieb Ihnen ferhervor ei-
nigen Wochen, dass sich Herr Korff an mich mit dem
Vorschlag an mich gewendet hatte, das „Weite Land“
englisch in mmerike zu spielen, wo rauf ich ihm
die Adresse des Herrn Wotitzky gab. Herr Korff
hat diese Adresse an die Schauspielerin weiter
gegeben, die in Amerika eventuell die Genia spie
Ten soll. Nun war gestern zufällig eine halbe
Stunde vor Eintreffen Ihres Briefes der Gatte
dieser Schauspielerin, ein New-Yorker Arzt,Dr
Hoffmann bei mir, der In kürzester Zeit Nachricht
von seiner Gattin erwartet,was sie bei Herrn
W. ausgerichtet hat. Der Name der Schauspielerin
ist mir in diesem Augenblick entfallen, sie
spielt jetzt bei Velasco glaube ich seit Mona
ten in einem Stück von Bataille, Es gibt also
in diesem Augenblick keinen Menschen in Amerika,
der auch nur das leineste Recht hätte über das
„Weite Land“ mit Umgehung von Wotitzky zu ver
handeln. Vor allem sollte doch W. uns den Kon¬