B121: Fischer, Salomo_1924–1927 Arthur Schnitzler an SF Durchschläge, Seite 32

12.7.1924.
Fischer
Lieber Freund.
Es ist so weit, dass ich Ihnen die
Novelle, über die wir vor einigen Wochen korres
pondiert haben, in zirka 14 Tagen achioken könn-
Verlag Zolnay vor Weihnach¬
te. Sie soll hier im
ten erscheinen. Sie ist etwas langer geworden,
als ich gedacht habe; ich schätze sie auf circa
50 Seiten der neuen Rundschau und so weiss ich
nicht, ob Sie sich in einer Nummer werden brin-
gen können. Mir wäre es äusserst willkommen,wenn
es sich machen liesse; in diesem Falle wäre ich
auch mit Ihrem Honorarvorschlag von 1.500 Goldmak
einverstanden. Verteilt sich die Novelle auf
zwei Nummern, so würde ich 2000 Goldmark bean-
spruchen. Erscheint sie in zwei Forssetzungen,
so wäre Oktober und November,erscheint sie in
einem Heft als Ganzes, so wäre mir der Monat No-
vember als Erscheinungstermin am willkommensten.
Ich erbitte vorerst Ihre prinzipielle Aausse-
rung. Alle weiteren Rechte habe ich mir vorbe-
halten, so dass sohon nach 2-3 Jahren diese Novel-
le auch für einen neuen Band der Gesammtausga-
be wieder frei wäre.
der Verfüh-
Was nun Die Komödie
ung" anbelangt (es wird nun wohl über übel bei
diesem Titel bleiben müssen), so bat ich ja schon
seinerzeit, dass man mir mit der letzten Korrek-
tur ein wenig Zeit lassen möge. Immerhin hoffe
Ich Ende Juli das endgiltige Krimatur erteilen
zu können; erhebliche Aenderungen werden kei-
neswegs in Betracht kommen. Die Uraufführung
ist nicht für September,sondern frühestens
für Oktober (9.) vorgesehen und es liegt gar
nicht in meiner Intention den Theaterdirektio-
nen vorher das Stück. zur Ansicht vorzulegen.