DATES DES ACTES
Sie Näheres darüber zu erfahren und weisen auch in
meinem Namen zurecht. Es bleibt vorläufig dabei, dass
aufführungen des "Reigen" nicht gestattet werden. Nur Un-
annehmlichkeiten und kein Geld, das ist zu viel oder zu
wenig.
6. Haben Sie schon über die Aufführungen des
„Weiten Land“ in Amerika durch Korff etwas in Erfahrung
gebracht? An mich gelangte weder Verständigung noch Ho-
norer.
7. Hat sich der holiändische "Bernhardi"-Direkton
weiter geäussert?
8. Harz. Reigan. Mir hat H. auf meine letzte An-
frage vom 14. Juli überhaupt nicht geantwortet. Sein Pri-
vatgespräch mit Ihnen bei zufälliger Begegnung nehme ich
vorläufig nicht zur Kenntnis. Wir stehen nun auf dem glei-
chen Fleck wie vor einem Jahr. Wir gingen davon aus, dass
wir Herrn Harz die noch vorhandenen Vorräte abkaufen woli-
ten und ich war bereit mich finanziell an diesem Unterneh-
men zu beteiligen. Die letzten Bedenken, Zensur und Oeffent-
lioikeit betreffend, waren durch den Brief von Fritz Engel
völlig aus der Welt geschafft. Hierauf oder noch vorher in
Erwägung, dass ich ja ganz zweifellos berechtigt von der
101. uflige an über mein Buch frei zu verfügen schreibé ich
mit Herrn Fischers Einverständnis an Herz, dass ich ihm
seine Vorräte zum Mekulaturpreise abzunehmen geneigt sei.
Dazu hatte ich uns mehr Grund als dokumentarisch festge-
stellt ist, dass Harz im Laufe von 1½ Jahren auch nicht
ein Exemplar des „Reigen“ verkauft hat, er das Buch also
nicht vertreiben wollte oder nicht vertreiben konnte. Seine
gesprächsweise Bemerkung zu ihnen, lieber Herr Doktor, ich
sei nicht berechtigt das Buch neu herauszugeben, ist ein
juridischer Unsinn, seine Zusage, er werde keinen Prozess
anstrengen, eine Ueberheblichkeit, seine Drohung, er werde
- wenn eine neue ausgabe bei einem anderen Verleger heraus
auf den Markt werfen, umso nich-
käme - seine Vorräte bill
stünde mein Buch in doloser
ele er
ge
Wir also haben die
Kegen
damit
Fischer, 13.9.1928.
Bl.2.
a) ohne weitere Rücksicht auf H. einfach den "Reigen"
in einer möglichst hübschen Neuausgabe zu drucken
und es darauf ankommen zu lassen, dass Herr Harz
nun plötzlich nach 1½jähriger Pause seine Vorräte
G.C.F.P.
in den Handel bringt.-b) Herrn Harz noch einmal
entgegen zu kommen, indem wir eine fixe Summe nennen,
die wir bei sofortiger Herausgabe seiner Vorrä-
te zahlen wollen, sagen wir z.B.2000-2500 Mark, um
alle Weiterungen zu vermeiden.-c) oder uns geschla-
gen zu geben und zu sagen, ja es steht nun einmal
so, du verkaufst zwar seit Jahren nicht ein Exemplar,
du hast also entweder nicht die Möglichkeit oder
nicht den guten Willen das Buch zu vertreiben, wir
gestehen dir das Recht zu diesen Zustand weiter
dauern zu lassen, so lange du willst und damit, da
du einem eventuellen neuen Verleger mit unlauterer
Konkurrenz zu drohen wagst, das Werk eines Putors,
an dem du immerhin mit 95 'nflagen nicht zu wenig
verdient hast, vom Büchermarkt zu verbannen. Du
massest dir also das Recht an den Autor, dessen
Werk du entweder nicht verkaufen willst oder nicht
verkaufen kannst und der überdies vertragsgemäß
von der 101. Auflage das Verfügungsrecht über sein
Werk besitzt, von der Nutzniessung an seinem Werke
ja geradezu von seinem Autorrecht auszuschliessen.
Ich m für meinen Teil meine, dass dies einer Kapi-
tulationIgleich käme, die wir weder thisch noch
praktisch zu rechtfertigen imstande wären. Doch
werde ich mich erst weiter äussern, wenn sich Herr
Fischer und wie ich hoffen möchte definitiv zu der
Angelegenheit ausgesprochen haben wird.
9. Da im Verlauf der nächsten Zeit
kaum ein grösseres neues Werk von mir herauskommen
dürfte, bin ich begreiflicherweise an dem äusseren
Schioksel meiner bisherigen etwas mehr interessiert.
Die letzte Halbjahrerechnung, etwa 1000 Mark für
den Absatz aller meiner Bücher, ausser „Therese“
die Gesamtsusgabe miteingeschlossen, war wohl angetan
etwas bedenklich zu stimmen. Das Erscheinen des Erb-
ungsbandes steht wohl nahe bevor, nehme ich
Wie steht es nun aber mit der Neuausgabe
Sie Näheres darüber zu erfahren und weisen auch in
meinem Namen zurecht. Es bleibt vorläufig dabei, dass
aufführungen des "Reigen" nicht gestattet werden. Nur Un-
annehmlichkeiten und kein Geld, das ist zu viel oder zu
wenig.
6. Haben Sie schon über die Aufführungen des
„Weiten Land“ in Amerika durch Korff etwas in Erfahrung
gebracht? An mich gelangte weder Verständigung noch Ho-
norer.
7. Hat sich der holiändische "Bernhardi"-Direkton
weiter geäussert?
8. Harz. Reigan. Mir hat H. auf meine letzte An-
frage vom 14. Juli überhaupt nicht geantwortet. Sein Pri-
vatgespräch mit Ihnen bei zufälliger Begegnung nehme ich
vorläufig nicht zur Kenntnis. Wir stehen nun auf dem glei-
chen Fleck wie vor einem Jahr. Wir gingen davon aus, dass
wir Herrn Harz die noch vorhandenen Vorräte abkaufen woli-
ten und ich war bereit mich finanziell an diesem Unterneh-
men zu beteiligen. Die letzten Bedenken, Zensur und Oeffent-
lioikeit betreffend, waren durch den Brief von Fritz Engel
völlig aus der Welt geschafft. Hierauf oder noch vorher in
Erwägung, dass ich ja ganz zweifellos berechtigt von der
101. uflige an über mein Buch frei zu verfügen schreibé ich
mit Herrn Fischers Einverständnis an Herz, dass ich ihm
seine Vorräte zum Mekulaturpreise abzunehmen geneigt sei.
Dazu hatte ich uns mehr Grund als dokumentarisch festge-
stellt ist, dass Harz im Laufe von 1½ Jahren auch nicht
ein Exemplar des „Reigen“ verkauft hat, er das Buch also
nicht vertreiben wollte oder nicht vertreiben konnte. Seine
gesprächsweise Bemerkung zu ihnen, lieber Herr Doktor, ich
sei nicht berechtigt das Buch neu herauszugeben, ist ein
juridischer Unsinn, seine Zusage, er werde keinen Prozess
anstrengen, eine Ueberheblichkeit, seine Drohung, er werde
- wenn eine neue ausgabe bei einem anderen Verleger heraus
auf den Markt werfen, umso nich-
käme - seine Vorräte bill
stünde mein Buch in doloser
ele er
ge
Wir also haben die
Kegen
damit
Fischer, 13.9.1928.
Bl.2.
a) ohne weitere Rücksicht auf H. einfach den "Reigen"
in einer möglichst hübschen Neuausgabe zu drucken
und es darauf ankommen zu lassen, dass Herr Harz
nun plötzlich nach 1½jähriger Pause seine Vorräte
G.C.F.P.
in den Handel bringt.-b) Herrn Harz noch einmal
entgegen zu kommen, indem wir eine fixe Summe nennen,
die wir bei sofortiger Herausgabe seiner Vorrä-
te zahlen wollen, sagen wir z.B.2000-2500 Mark, um
alle Weiterungen zu vermeiden.-c) oder uns geschla-
gen zu geben und zu sagen, ja es steht nun einmal
so, du verkaufst zwar seit Jahren nicht ein Exemplar,
du hast also entweder nicht die Möglichkeit oder
nicht den guten Willen das Buch zu vertreiben, wir
gestehen dir das Recht zu diesen Zustand weiter
dauern zu lassen, so lange du willst und damit, da
du einem eventuellen neuen Verleger mit unlauterer
Konkurrenz zu drohen wagst, das Werk eines Putors,
an dem du immerhin mit 95 'nflagen nicht zu wenig
verdient hast, vom Büchermarkt zu verbannen. Du
massest dir also das Recht an den Autor, dessen
Werk du entweder nicht verkaufen willst oder nicht
verkaufen kannst und der überdies vertragsgemäß
von der 101. Auflage das Verfügungsrecht über sein
Werk besitzt, von der Nutzniessung an seinem Werke
ja geradezu von seinem Autorrecht auszuschliessen.
Ich m für meinen Teil meine, dass dies einer Kapi-
tulationIgleich käme, die wir weder thisch noch
praktisch zu rechtfertigen imstande wären. Doch
werde ich mich erst weiter äussern, wenn sich Herr
Fischer und wie ich hoffen möchte definitiv zu der
Angelegenheit ausgesprochen haben wird.
9. Da im Verlauf der nächsten Zeit
kaum ein grösseres neues Werk von mir herauskommen
dürfte, bin ich begreiflicherweise an dem äusseren
Schioksel meiner bisherigen etwas mehr interessiert.
Die letzte Halbjahrerechnung, etwa 1000 Mark für
den Absatz aller meiner Bücher, ausser „Therese“
die Gesamtsusgabe miteingeschlossen, war wohl angetan
etwas bedenklich zu stimmen. Das Erscheinen des Erb-
ungsbandes steht wohl nahe bevor, nehme ich
Wie steht es nun aber mit der Neuausgabe