B121: Fischer, Salomo_Arthur Schnitzler an SF (Maril) 1927–1931, Seite 140

ner Büchef ein starker Sammelband meiner Novellen
oder die „Therese“ vorzuziehen wäre. Hir persön-
Ich wäre eine billige Ausgabe der "Therese"
beinahe sympathischer. Für den Novellenband kämen
wohl vor allem oder ausschliesslich meine kür-
zeren Geschichten in Betracht,die also im ersten
und zweiten Band der Eges. Erzählenden Schriften
erschiehen sind. Damit wäre vielleicht für diese
zwei Bände die Verkaufsmöglichkeiten noch gerin-
ger als sie ohnehin zu sein scheinen.
Der "Casanova" wird doch hoffentlich auch
einmal in Deutschland zu seinem Rechte kommen.
zege in Amerika ist eben zu
Der Konfiskationspro=
meinen Gunsten entschieden worden; Simonbk Schuster
scheinen sich einen grossen Erfolg zu versprechen.
dix
und wollen (wenn ich ein etwas unklares Tele-
gramn richtig verstanden habe) nun auch die Frei-
gabe des "Reigen" in Amerika betreiben. In Italien
und Frankreich sind gerade in der letzten Zeit
Uebersetzungen des "Casanova" herausgekommen und
sehr herzlich begrüsst worden. Charakteristisch
ein schöner Artikel im "Marzoeco", wo "Casanova"
„Therese und “Else“ als typisch und bedeutungs¬
voll für die Literatur der Nachkriegszeit behan-
delt werden.
Nicht ganz unmöglich, dass noch vor Weihnach-
ten eine neue vandfullende Novelle Ihnen zur Ver-
fügung stehen wird; Umfang etwa "Traumnovelle"
Nach mir vorliegenden Anträgen würde ich ein gleich-
seitiges Erscheinen in Frankreich und in Amerika
in Betracht ziehen. Unverbindlich bitte ich Sie
mir auch gelegentlich mitzuteilen, ob die "Neue
Rundschau" zu Beginn des nächeten Jahres Raum für
mich hätte.
Mit herzlichen Grues
Ihr
6.11.1930.
S. Bacher
Sehr gepetes Herr Doktor Kayser.
Meine Mitteilung in Hinsicht auf meine
Novelle war völlig unverbindlich gehalten. Er¬
stens ist die Hovelle noch nicht fertig, zweitene
ist es noch nicht sicher,ob sie sich gerade für
die "Neue Rundschau" eignet, drittens hat sie
noch keinen Titel. Es besteht also vorläufig weder
von Ihrer noch von meiner Seite eine Verpflichtung
Jedesfalls aber hoffe ich Ihnen vielleicht schon
in ca. 8-10 Tagen Genaueres sagen zu können,viel-
leicht sogar mündlich, da ich vorauesichtlich nach
Berlin kommen dürfte. Ich freue mich Sie bei die-
ser Gelegenheit wiedersehen und sprechen zu kön-
nen.
Mit herzlichem Dank und Grues
Ihr sehr ergebener
Herrn Dr. Rudolf Kayser,
Neue Rundsohan,
Berlin W.