A62: Medizinische Schriften, Seite 11

Med.Krit.27
ins Feld geführt werden. "Dieser Satz, auf des-
sen Sinn der Autor noch zu wiederholten Malen
zurückkommt, lässt uns sozusagen noch vor Ein
tritt in das reiche Gebiet des Speziellen er¬
kennen, dass wirkeinen allzukühnen Optimisten
vor uns haben, die an eine Lues gar nicht den¬
ken können, wo Jod und Queckseliber ihren
Dienst versagen. Syphilitische Produkte, die im
merhin noch zurückgehen mögen, können bereits
eine irreparable Störung der physiologischen
Funktionen gesetzt haben.
Auf zweihundert nun folgenden Sei¬
ten sind die Gehirnerkrankungen abgehandelt.
Die Mono-und Hemiplegien,die Störungen der
Sprache,Sehstörungen, die ihren Grund haben in
Erkrankungen der Hirnrinde; ferner Affektionen
des Stubkranzes, der basalen Ganglien, der
Hirnbasis,des Pons, der Medulla T inden Bespre¬
chung, Beleg und Erklärung.Ein fesselnder Ab-
schnitt führt uns dann in das dunkle Gebiet
der Gehirnkrankheiten ohne Herdsymptome; vage
Erscheinungen, wie Kopfweh.Schwindel,Schlai-
losigkeit werden erwähnt; und hier führt der
Verf. auch eine Innervationsdifferenz beider
Pupillen ohne vorhandene Lähmung des Sphinoter
oder Dilat.irid bei beiderseits gleicher
Reaktion an - ein Symptom, das er in einer
nicht nachweisbaren Störung der sensiblan Bah-
nen oder in einer einseitigen Beeinträchti-
gung des Reflexbogens begründet sieht.
All diese Erscheinungen:eigentüm-
liche Nervensymptome ohne Herdsymptome, finden
wir so unendlich haufig - gewiss häufiger als
bei der Syphilis im Verlaufe der Neurasthenia
cerebralis ausgeprägt,dass hier eine diffe-
rentielle Diagnose,wenn nicht gewichtige