Med. Krit. 28
anamnestische Momente zu Hilfe kommen, auf
grosse Schwierigkeiten stossen mag. Das Feh¬
len der Lichtreaktion,welches häulig als frü-
hestes Symptom von organischen,besonders lue-
tischen Gehirnerkrankungen auftritt, gibt nach
des Autors Ansicht gewiss willkommenen An¬
lass zu entschiedenem therapeutischem Ein¬
griffe.
Der nächste Absatz leitet bereits auf
die Psychosen auf syphilitischer Grundlage
hinüber;Es wird der Gedächtnisschwäche Erwäh¬
nung getan, der Epilepsie, dicallerdings in
späteren Stadien gerne Herdsymptome entwickelt
sowie auch der maniakalischen Anfälle etc.
In diesem Kapitel ist es auch, wo der
negierende Standpunjt präzisiert wird,den
der Berf.gegen die präoccupierte Behandlung
der Syphilis einnimmt, im Gefolge welcher ja,
wie in den letzten Jahren von vielen Autoren
bestätigt wurde, diese tückische Krankheit an
unberechenbarkeit noch zu gewinnen scheint,
Dass auch eine Antiluetische Behandlung bei
Nicht vorhandensein von Lues direkt
Schaden bringen kann, versucht eine Kranken-
geschichte (S.274) uns plansibel zu machen.
Das nun folgende Kapitel gehört zu
den interessantesten des Buches.Es handelt
sich hier um die Dementia paralytica,und eine
Anzahl statischer Ausweise werden von dem Ver
fasser grösstenteils zu Gunsten der Syphilis
als des ätiologischen Momentes ins Feld ge¬
führt. Krankengeschichten, von denen manche in
Beziehung auf die luetische Vorgeschichte
kaum einen Zweifel lassen,histologische Be
funde,in welchen Gefäs sveränderungen anschei-
nend spezifischer Natur in der Rinde geschil-