A62: Medizinische Schriften, Seite 64

Med. Krit. 80
sobald Laenhand nach dem Gift; aber rasch
langt sie zu, wenn der Chemiker ihr das Zulan-
gen überlässt. Und trödelt der Professor
der Philosophie seinen Spinoza, tändelt der
Student der Philosophie mit seinem Hypotis-
mus. Er tät s zwar nicht, wenn keine Spur da
von aufgekommen wäre. Doch die Spuren sind
da, und der Spürsinn auch, in der Menschheit
nicht minder wie in der Polizei. Er sei geseg-
net, und liebenswürdig ist er selbst in seinen
Fehlgriffen. Und die ihn bilden sollten und
es nicht wollen, die eben belasten mit den Ge-
fahren ihr Gewissen.
Der hypnottschen Gefahren grösste,
vielleicht die einzige von Gewicht, ist gerade
diese. Ihr wolltet mit dem Hypnotismus wis¬
senschaftlich nichts zu tun haben, weil er die
Gesellschaft allerwegen schädigt. Wir aber
sagen euch: er schädigt allerwegen die Gesell-
schaft, weil ihr, die Wissenschaftlichen,ihn ver-
leugnet. Tut es nicht; der Gemeinschaft gefähr-
detes Wohl bittet euch darum.
D a s soll nun eine gemeinver-
ständliche Darstellung sein
Der Humor des achten Abschnittes
dürfte auch nicht auf allgemeine Würdigung
stossen. Im übrigen - die Allgemeinheit ur
teile selbst: man lese das ganze Schluss¬
Und nun vergossen wir des grim-
stück.
migen Ernstes und erholen uns zum Beschluss
an heiteren Weisen...
Dass zum Hyptnotismus so verschie-
dene Melodien gesungen werden,wie bisher ge¬
zeigt wurde, ist leicht erklärzlich. Nehme ich
irgend ein Stückchen Welt und betrachte es
rein für sich, ohne seinen Zusammenhang mit
dem, wozu es gehört wird das Bild, das Ich mir
davon mache, sehr willkürlich sein, und Andere