B17: Brandes, Georg 17 (1) Brandes an Schnitzler, Seite 35

Brandes.
Kopenhagen 17.2.1925.
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standes.
Salzburg, Oesterr. Hof.
24.5.1925
Hochverehrter Herr.
Dr.Georg Brandes bittet Sie dringend ihm nicht zu
verübeln, dass er Ihnen diesmal nicht persönlich schreibt. Die be-
vorstehende Vortragsreise nimmt die Zeit des Doktors derartig in
Anspruch, dass er sich zu müde ist seine Correspondenz selber zu
führen.
Dr. Brandes beauftragt mich deshalb, Ihnen, hochverehr-
ter Herr, zu sagen, dass es ihm eine ganz besondere Freude sein wird,
sich mit Ihnen irgendwo zusammen zu treffen. Der erste Vortrag soll
in Berlin am 25. März stattfinden, der zweite folgt innerhalb einer
Woche. Dr. Brandes weiss noch nicht in welchem Hotel er wohnen wird,
weil sein Impresario dies für ihn errangieren wird. Dr.Brandes bittet
Sie deshalb die Güte haben zu wollen, bei diesem Herrn. J. Span,
Berinerstrasse 149 Charlottenburg, Ihre Adresse abzugeben, so dass
er sich gleich nach seiner Ankunft mit Ihnen in Verbindung setzen
kann.
Dr.Brandes bittet Sie nur seiner Ergebenheit und warmen
Freundschaft versichert zu sein und grüsst Sie auf das Herzlichste.
rzüglicher Hochachtung
Dr.Georg Brandes
G.Rung, Sekretär.
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G.C.R.H.F.S.
Brandes.
Salzbusten.
5, Oesterr.Hof.
24.5.19
Hochverehrter Herr Dr. Schnitzler.
xxx gegen mich im Wien. Ich
Dr.Brandes dankt Ihnen ergebenst für Ihren freundlichen
Brief. Wie Sie wahrscheinlich aus den Zeitungen erfahren haben, erkrank-
te Dr. Brandes gleich nach seiner Ankunft hier an Bronchitis, und es
sah für ein paar Tage recht ernst aus, aber glücklicherweise ist es gut
gegangen, die Krankheit ist beinahe vorüber und morgen wird er, wenn
das Wetter schön bleibt, spazie ren fahren.- Mit Ausnahme der ersten
Woche hat die Sonne jeden Tagen von einem wolkenlosen Himmel niederge-
schienen und Salzburg hat sich in aller ihrer Schönheit dargeboten;
die Stadt ist ja entzückend und ich hoffe, dass Dr.Brandes bald imstan-
de sein wird, kleinere Ausflüge zu machen und etwas von der Schönheit
zu geniessen.
Dr.Brandes beauftragt mich Sie zu sagen, dass auch für
ihn war das Zusammensein mit Ihnen hochverehrter Herr Doktor, eine
grosse Freude, und dass er sich bei Ihnen ausserordentliche wohl be-
funden habe. Er würde sich sehr freuen, wenn Sie, wie Sie andeuteten,
im Herbst nach Kopenhagen kämen.
Ich möchte gerne die Gelegenheit benützen und Ihnen, ver-
ehrter und lieber Herr Doktor, vom Herzen danken für die schönen Stun-
den, die ich bei Ihnen verbrachte.
Mit besten Grüssen von Dr.Brandes und Ihrer
Gertrude Rung.
änderten Ums
Sie waren sehr lieb so wohl
das Begleitung wie
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Leider reist jetzt Frau Hung mit ihrem Gatten und Copies
Cousine auf 6 Wochen nach Italien. Ich kann ohne sie meine Korrespondenz
nicht bewältigen.
Sie wissen kaum, wie dankbar ich mich im Innersten für Ihre
vieljährige Freundschaft fühle. Ihr Georg Dr.