A128: Im Spiel der Sommerlüfte. In drei Aufzügen, Seite 68

FELIX. Ja, ich bin mit dem ersten Zug heraus.
Fräulein Gusti ist wohl noch nicht auf?
JOSEFA. Weiß sie denn -
FELIX. Nein. Mein Kommen ist ganz improvisiert.
Aber ich muß sie dringend sprechen.
JOSEFA zögernd. Sie hat mich gebeten, ich möchte
sie erst um halb zehn aufwecken.
FELIX. Ich nehme die Verantwortung auf mich,
Frau Professor. Siebt auf die Ubr. Ich muß leider sehr
bald wieder zurück.
KATHI bringt den Kaffee.
GUSTI tritt im Morgenkleid auf die Veranda. Aber was
sehen meine Augen — der Doktor! Das ist ja eine
Überraschung.
FELIX. Guten Morgen, Fräulein Gusti.
GUSTI reicht ibm die Hand.
FELIX. Ich bin mit dem ersten Zug heraus¬
gefahren.
GUSTI. Das war aber einmal eine gute Idee.
KATHI auf einen Wink Josefas mit der Tasse ab
dem Reffe et
JOSEFA folgt ihr.
GUSTI. Gestern abend hab' ich dir noch einen
langen Brief geschrieben. Ich hab' ja keine Ahnung
gehabt
FELIX nimmt eine Zeitung aus der Brusttasche, reicht sie
Gusti bin, weist auf eine Stelle. Ist das wahr?
GUSTI. Was denn?
FELIX liest ibr vor. „.. Von den diesjährigen Ab-
solventen des Konservatoriums sind engagiert: die
Damen Fräulein Edda Neumann, Hamburger Schau-
spielhaus, Marie Bechert, Vereinigte Stadttheater
Elberfeld-Barmen, Marie Wimmer, Wien, Volks¬
theater, Auguste Pflegner —“
GUSTI. Nach Innsbruck vermutlich?
FELIX. Es ist also wahr?
GUSTI. Wenn's in der Zeitung steht
FELIX. Und keine Silbe mir gesagt! Gestern, hier,
an dieser Stelle, hab ich dich gefragt, ob du Briefe be-
Fischer-Verlag, Berlin
Im Spiel der Sommerlüfte
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1. Fahnenkorr. am 22. 8. 29
Bibliographisches Institut, Leipzig