A128: Im Spiel der Sommerlüfte. In drei Aufzügen, Seite 80

EDUARD. Vom Vater.
KAPLAN. Blick zu Vincenz, wie dankend.
VINCENZ erwidert den Blick wie mit einer leichten Ironie
mehrere
EDUARD. Was, wenn wir den schon vor sechs
Ein
Wochen gehabt hätten. Siebt jetzt erst, daß der Kaplan im
Touristenanzug ist. Hochwürden sind aber fesch!
VINCENZ. ###Eduard / Zum Kaplan. Hochwürden
müssen schon entschuldigen, ich habe eine so gottlose
Familie.
GUSTI kommt reisefertig mit einer kleinen Handtasche.
KATHI mit ihr.
JOSEFA aus dem Hause rufend. Eduard!
EDUARD über die Veranda ins Haus. Ja, Mutter..?
VINCENZ zu Katbi, gibt ihr einen Auftrag, so daß Gusti
und der Kaplan eine Weile allein steben.
GUSTI. Darf ich Hochwürden bitten, daß Sie dem
Herrn Leutnant einen sehr schönen Gruß von mir be¬
stellen? Ich bin ja so froh, daß ihm nichts passiert ist.
Hochwürden müssen eine schöne Angst ausgestanden
haben. Und kein Mensch hätt' ihm gestern was an
gesehen. Ich hab’ wirklich geglaubt, er ist nur nach
Wien gekommen wegen seiner Transferierungsangelegen-
KAPLAN. Er hat ja auch tatsächlich darum an-
heit.
gesucht. Und denken Sie, Fräulein, in dem gleichen
Telegramm, in dem er mir den glücklichen Ausgang
des Duells mitteilt — Er nimmt das Telegramm aus der Tasche.
„Alles gut vorüber. Ich gesund. Gegner nur leicht ver-
letzt. Transferierung zu Vierundvierzig so gut wie
sicher.“
GUSTI. Vierundvierzig?
KAPLAN. Das ist das Regiment, das in Innsbruck
GUSTI. So. Also, das ist wirklich viel Glück auf ein-
bleibt.
mal. Es ist ihm zu gönnen, dem Herrn Leutnant, nach
all der —— Angst darf man natürlich bei einem Offi-
zier nicht sagen und bei einem hochwürdigen Herrn
doch auch nicht.
Fischer-Ver ag, Berlin
Im Spiel der Sommerlüfte
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1. Fahnenkorr. am 22. 8. 29
Bibliographisches Institut in Leipzig