A128: Im Spiel der Sommerlüfte. In drei Aufzügen, Seite 81

KAPLAN. Eine schwere Prüfung war es auf jeden
Fall.
GUSTI nickt, dann lächelt sie unwillkürlich. Und der
Herrgott hat sie wunderbar bestanden.
KAPLAN weicht unwillkürlich ein wenig zurück.
GUSTI. Nicht bös sein, Hochwürden.
JOSEFA und VINCENZ kommen reisefertig.
KATHI von draußen kommend, außerhalb des Zauns. Der
Omnibus hält schon bei der Villa Fallenböck
wo
früher immer der arme Herr von Fallenböck ein¬
gestiegen ist. Nimmt der Josefa eine Handtasche ab.
KAPLAN tritt zu Josefa und Vincenz.
EDUARD kommt mit seinem Rucksack in der Hand.
GUSTI tritt zu ihm. Also, Eduard, ich wünsch’ dir
schönes Wetter für heute und auch sonst alles Gute,
besonders für die Nachprüfung.
EDUARD. Was heißt denn das? Du kommst doch
heut abend wieder heraus?
VINCENZ und JOSEFA steben mit dem Kaplan,
KATHI bat das Handgepäck genommen und gebt damit ab.
GUSTI schüttelt den Kopf. Ich komm heut abend nicht
heraus.
EDUARD. Erst morgen? Warum denn?
GUSTI schüttelt wieder den Kopf. Auch morgen nicht,
ich bleib drin.
G.C.F.P.
EDUARD. Du bleibst —?
GUSTI. Vielmehr ich fahr’ übermorgen schon ins
Engagement. Am Mittwoch fangen die Proben an. Wir
müssen uns also schon heut Adieu sagen.
EDUARD beftig. Das — das laß ich mir nicht ge-
fallen.
GUSTI weist ihn mit den Blicken zurecht.
EDUARD unbeberrscht. Das ist ein ganz gemeiner Be-
trug, Gusti. Das
GUSTI leise. Sei g’scheit. Zeig’, daß du ein Mann
bist. Wieder laut. Also, Adieu, Eduard! Blick zu Josefa
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