A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 10

Geschärten zu verlassen. Was hatte er auch in Olivos Haus zu
suchen? Sechzehn Jahre waren eine lange Zeit! Amalia war indem
gewiss nicht junger und schöner geworden; bei dem dreizehnjähri-
gen Töchterlein würde er in seinen Jahren kaum sonderlichen An-
wert finden; und Herrn Olivo selbst, der damals ein magrer, der
Studien beflissener Jüngling gewesen war, als bäurisch behäbigen
Hausvater in ländlicher Umgebung zu bewundern, das lookte ihn
nicht genug, als dass er darum eine Reise hätte aufschieben sol-
wieder
len, die ihn Venedig um zehn oder zwanzig Meilen näher brachte.
Olivo aber, der nicht gesonnen schien, Casanovas Veigerung ohne-
weiters hinzunehmen, bestand darauf, ihn vorerst einmal im Vagen
nach dem Gasthof zu bringen, was ihm Casanova füglich nicht ab-
schlagen konnte. Er nahm neben Ihm Platz und wenige Minuten da-
rauf waren sie am Ziel. Die Wirtin, eine stattliche Frau in der
Mitte der Dreissig, begrüsste in der Einfahrt Casanova mit einem
in
Blick, der das zwischen ihnen bestehende zärtliche Verhältnis
auch für Olivo ohne weiteres ersichtlich machen musste. Diesem
aber reichte sie die Hand als einem guten Bekannten, von dem sie-
wie sie Casanova gegenüber gleich bemerkte - eine gewisse, auf
seinem Gut wachsende, sehr preiswürdige, süsselich-herbe Weinsorte.
beklagte vich rohst bei
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regelmässig zu beziehen pflegte. Olivo xxx
klagen, dass der Chevalier von Seingalt (denn so hatte die Virtin
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dig sich gleichfalls diesen
Casanova begrüet, und Olivo hätte es