A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 40

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der sich meist nichts ander es verberge, als eine mangelhafte Fä-
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higkeit folgerichtig zu denken, ja oftmals - wofür es an Beispie-
len nicht fehle - Feigheit und Heuchelei.
Casanova hörte ihr mit wachsendem Staunen zu. Da er
sich ausser Stande fühlte, Maroolina zu bekehren,-umsoweniger,
schwankende
als er immer mehr erkannte, wie sehr eine gewisse Seelenstimmung
seiner letzten Jahre, die er als Gläubigkeit aufzufassen sich ge-
sich vollig aufzulören deshalb.
Manoliners
###, so rette.
wöhnt hatte, durch ihre Einwürfe/inau
te er sich in die allgemein gehaltene Betrachtung, dass Ansichten,
wie Marcolina sie eben ausgesprochen, nicht nur die Ordnung im
Bereich der Kirche, sondern dass sie auch die Grundlagen des
Staates in hohem Grade zu gefährden geeignet seien, und sprang
von hier aus gewandt auf das Gebiet der Politik über, wo er mit
seiner Erfahrung und Weltläufigkeit eher darauf rechnen konnte,
gemein
Maroolinen gegenüber seine Ueberlegenheit zu zeigen. Aber wenn
es ihr hier auch an Personenkenntnis und Sinblick in das höfisch-
diplomatische Getriebe gebrach und sie darauf verzichten muss-
te, Casanova im Einzelnen zu widersprechen, auch wo sie der Ver-
in Anlass xxx
lässlichkeit seiner Darstellung misstraute; aus ihren Bemerkun-
ging unvielerspreitlich für die hervor¬
gen wär xxx xxx, dass sie weder vor den
Le P. A. D.
Fürsten dieser Erde noch vor den staatsgebilden als solchen
sonderliche Achtung hegte, und der Ueberzeugung war, dass die Welt
im Kleinen wie im Grossen von Eigennutz und Herrschaucht nicht