A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 67

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und durchlas beim Schein der Kerzen, was er zuletzt geschrieben.
Da er mitten in einem Absatz stehen geblieben war es ihm ein X
Leichtes auf der stelle fortzufahren. Er nahm die Feder zur
Hand, schrieb hastig ein paar Sätze und hielt plötzlich wieder
inne. Wozuf fragte er sich, wie in einer grausamen inneren gr-
leuchtung. Und wenn ich auch wüsste, dass, was ich hier schrieb
mide.
und schreiben werde, herrlich wäre ohne Vergleich,- ja, wenn es
mir wirklich gelänge, Voltaire zu vernichten und mit meinem Ruhm
den seinen zu überstrahlen:- wäre ich nicht trotzdem mit Freuden
bereit all diese Papiere zu verbrennen, wenn es mir dafür ver-
gönnt wäre, in dieser Stunde Maroolina zu umarmen? Ja, wäro ich um
den gleichen Preis nicht zu dem Gelübde bereit,Venedig niemals
wieder zu betreten,- auch wenn sie mich im Triumph dahin zurück-
holen wollten? Venedig!... Er wiederholte das Wort,es klang um
ihn in seiner ganzen Herrlichkeit und schon hatte es die alte
Macht über ihn gewonnen. Die Stadt seiner Jugend stieg vor ihm
auf, umflossen von allem Zauber der Erinnerung, und das Herz schwoll
ihm in einer Sehnsucht, so qualvoll und über alles Mass, wie er
sie noch nie empfunden zu haben glaubte. Auf die Heinkehr zu
andam deutte
die das Schicksal im eben so
4.
Das zu bezahlt. Das
verzichten erschien ihn als das ümmöglichste
alle
sollte er weiter in dieser kläglich verblassten Velt ohne die
Hoffnung, die Gewissheit, die geliebte Stadt wiedersehen zu dür-
fonf Nach Jahren und Jahrzehnten der Wanderungen und Abenteuer,