A139: Casanovas Heimfahrt, Seite 68

P.S
nach all dem Glück und Unglück, das er erlebt, nach all der Ehre
G.C.H.F.F:F:D
und Schmach, nach den Triumphen und nach der Erniedrigungen, die
er erfahren, musste er doch endlich eine Ruhestatt, eine Heimat
haben. Und gab es eine andere Heimat für ihn als Venedig! Und
ein anderes Glück als das Bewusstsein ihm geben konnte, wieder
eine Heimat zu haben? In der Fremde vermochte er m längst nicht
se mehr xx dauernd an sich heranzuzwingen. Noch war ihm zuweilen
die Kraft gegönnt, es zu erfassen, noch nicht mehr (die) es festzu-
halten. Seine Macht über die Menschen, Frauen wie Männer war da-
hin. Nur wo er Erinnerung bedeutete, vermochte sein
Vort, seine Stimme, sein Blick noch zu bannen; seiner Gegen-
wart war die Wirkung versagt. Vorbei war seine Zeit! Und nun
Beflinenberg
gestand er sich auch ein, was er aich sonst mit besonderer kunnt
zu verhohlen suchte, dass selbst seinen schriftstellerischen Lei-
stungen, dass sogar seiner Streitschrift gegen Voltaire, auf die
er seine letzte Hoffnung gesetzt hatte, niemals ein in die Weite
tragender erfolg beschieden sein würde. Auch dazu war es zu
spät. Ja, hätte er in jüngeren Jahren muss und Geduld gehabt,
sich mit derlei Arbeiten ernstlicher zu beschäftigen, - das wusste
er wohl - den ersten dieses Fachs, Dichtern und Philosophon hät-
te er es gleich getan; obenso wie er als Finanzmann oder als
Diplomat mit grösserer Beharrlichkeit und Vorsicht als ihm eigen
war, zum Höcheten wäre berufen gewesen. Doch wo war all seine